Mercedes möchte aus dem CLA einen richtigen Volumenbringer machen. Was fehlt da noch, abgesehen von vielen Motorenoptionen? Na klar, ein Kombi. Auf Neudeutsch: Shooting Break. ntv.de hat ihn sich angesehen.
Mercedes, immer besser werdend in Effizienz auch bei Fahrpräsentationen, hat den CLA Shooting Break gleich schon mitgebracht zur Fahrvorstellung der Limousine. Natürlich noch nicht zum Fahren, das kommt noch. Aber schon mal zum Drauflunzen und Reinsetzen. Doch ganz ehrlich? Wer sowieso die vorderen Plätze belegt, merkt keinen Unterschied. Aber es gibt natürlich einen, und der ist drastisch und entsteht durch das gänzlich andere Heck.
Und man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen, dieser CLA bietet schon Newswert. Denn es ist Mercedes' erster rein elektrisch angetriebener Kombi! Auch wenn der Benz nicht unter der klassischen Bezeichnung T-Modell firmiert.
Allerdings bestätigt ein Blick in die Zahlen, was wiederum der Blick ins Heckabteil bereits hatte ahnen lassen: Ein wahres Raumwunder ist der neue Praktiker nicht. Doch zuerst die gute Nachricht. Immerhin lässt sich bei senkrecht stehenden Rücksitzlehnen Gepäck im Äquivalent von 455 Litern einladen. Das sollte schon reichen, um Koffer und Taschen für eine vierköpfige Reisegruppe einzusammeln, selbst im Falle eines ausgedehnten Urlaubs. Klappt man die Lehnen um, werden daraus 1290 Liter - das ist allenfalls Mittelmaß für ein 4,72 Meter langes Auto (Gleichstand im Vergleich zur Limousine). Allerdings kommt bei der elektrisch angetriebenen Ausgabe noch der Frunk mit 101 Litern dazu. Und zur Not passt ja noch ein Surfbrett auf die stets serienmäßige Dachreling.
Eher Lifestyler als Arbeitstier
Doch sei es drum. Man muss auch anerkennen, dass die meisten Kombis eher Lifestyle-Produkte als harte Arbeitstiere sind, die ständig sperrige Lasten schleppen müssten. Insofern könnte potenzielle Kunden eher interessieren, dass das riesige Panoramaglasdach bei Dunkelheit ganz viele, nämlich 158 Mercedes-Sternchen erstrahlen lassen kann. Klingt fancy und ist bestimmt auch cool. Tagsüber und insbesondere bei gegebenenfalls heller Sonneneinstrahlung lässt es sich mithilfe elektrochromatischer Technik in verschiedenen Stufen dimmen.
Ansonsten ist der Shooting Brake analog zur Limousine ein genauso kräftiger Magnet für Infotainment-Fans. Denn die kompletten Armaturen sind mit jeder Menge Bildschirm ausstaffiert, auf dem es sicherlich viel zu entdecken gibt. Dazu zählt auch der optionale Beifahrer-Monitor mit vielfältigen Möglichkeiten, Filme zu streamen und Videogames zu zocken. Und freilich herrscht auch Gleichstand bei der Technik unter dem Blech. Als da wären die vor allem für Vielfahrer spannende Kombination aus Effizienz, schnellem Laden (320 kW nominal) sowie großem Stromspeicher von 85 kWh mitgeführter Energie als Nettowert.
Mercedes nennt für die beiden zum Marktstart verfügbaren Versionen 250+ sowie 350 4Matic kombinierte WLTP-Verbrauchswerte von 12,7 bis 15,7 kWh je 100 Kilometer. Um die Genügsamkeit zu optimieren, erhalten sämtliche Varianten ein automatisches Zweiganggetriebe.
Power satt
Andererseits sparen die Schwaben nicht mit Power. So dürften sich die künftigen Fahrer eines 250+ kaum über Leistungsmangel beschweren angesichts 272 PS. Und der 350 4Matic wuchert analog zur Limousine mit 354 PS. Und damit der Allradler nicht zum Stromfresser wird, koppelt der vordere Antrieb bei Nichtgebrauch einfach ab. Unter Volllast dagegen geht es mit Schmackes - nämlich binnen fünf Sekunden - auf 100 km/h. Demnach soll der Shooting Brake bis auf ein Zehntel so feurig beschleunigen wie die Limousine. Beim Zweihundertfünfziger sind es somit 6,8 Sekunden. In beiden Fällen ist bei 210 km/h Schluss.
Ähnlich dynamisch gelingt das Verzögern, und zwar völlig ohne Reibbremse, wenn man möchte. Denn die Rekuperationsleistung beträgt 200 kW. Damit bremst der Stromer schon stramm in Richtung ABS-Regelbereich.
Und während sich die Elektrofans (und die es noch werden wollen) auf theoretisch knapp 800 Kilometer WLTP-Reichweite freuen können, dürfen unerschütterliche Verbrennerbefürworter den 48-Volt-Vollhybrid mit Vierzylinder-Benziner feiern, der im Kombi ebenso nachgereicht wird wie bei der Limousine. Gleiches gilt sicherlich für die niedrigerrangigen batterieelektrischen Ausführungen mit lediglich 58 kWh großem Lithium-Eisenphosphat-Stromspeicher. Welche dann hoffentlich für unter 50.000 Euro angeboten werden. Auslieferungen des CLA Shooting Brake an Kunden dürften nicht vor 2026 erfolgen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.