Den VW Polo gibt es seit 50 Jahren, mittlerweile in der sechsten Generation. Worauf man beim Kauf eines gebrauchten Mini-Me-Golfs achten sollte, weiß der TÜV.

Vor 50 Jahren startete der VW Polo - als 3,50 Meter langes, sehr frugal ausgestattetes und günstiges Fahrzeug. Über die Jahre legte der Polo in der Länge und bei der Preisgestaltung ordentlich zu und auch bei der Ausstattung steht er seinem größeren Bruder Golf kaum noch nach. Die sechste Generation ist seit September 2017 am Start.

Qualität

Bei der Bewertung im aktuellen TÜV-Report sind die Ergebnisse der ersten zwei durchgeführten Hauptuntersuchungen (HU) eingeflossen. Der Kleinwagen schlägt sich beim TÜV besser als der Durchschnitt der geprüften Fahrzeuge. Ganz fehlerfrei ist er aber nicht. Die TÜV-Prüfer bemängeln sehr häufig ab der zweiten HU defekte Lenkgelenke; die Bremsen fallen bereits ab der ersten HU auf. Ihre Funktionsweise ist schlechter als der Schnitt.

Karosserie und Innenraum

Der aktuelle Polo kommt auf eine Länge von 4,05 Metern. Der Fünftürer bietet dank seines Radstandes von 2,56 Metern gute Platzverhältnisse. Das Kofferraumvolumen geht mit je nach Stellung der Rücksitzlehnen mit 351 bis 1125 Litern in Ordnung.

Polo oder Golf? Man muss schon einen zweiten Blick riskieren, um die zwei Bestseller aus dem VW-Konzern zu unterscheiden. Ähnlichkeiten bestehen auch bei der Innenraumgestaltung. Da der Polo VI in die Architektur des Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns integriert ist, ist auch der Zugriff auf moderne Infotainmentsysteme und Digitales gegeben, wie etwa ein virtuelles Cockpit.

Ende 2021 erhielt der Polo ein Facelift, das optisch unter anderem durch Änderungen bei den Front- und Heckleuchten auffällt.

Motoren und Antrieb

Der Schwerpunkt des Motorenangebots liegt für Kleinwagen typisch auf Ottomotoren. Ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Sauger mit 48 kW/65 PS war zunächst das Basistriebwerk. Darüber angesiedelt sind die Ausbaustufen mit 55 kW/75 PS (bis 2018) und 59 kW/80 PS. Mit Turbo-Unterstützung kommt der Dreizylinder (TSI) auf 70 kW/95 PS (seit 2020: 81 kW/110 PS; seit 2024: 86 kW/116 PS), von diesem abgeleitet agierte der 1.0 TGI bis Mitte 2022), eine Erdgasversion mit 66 kW/90 PS.

Außerdem im Angebot war bis Anfang 2021 ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 110 kW/150 PS. Das Top-Triebwerk (GTI) ist ein Zweiliter-Vierzylinder mit 147 kW/200 PS. Seit dem Facelift leistet der Turbo 152 kW/207 PS. Die Benziner verbrauchen im Schnitt zwischen 4,4 und 6,3 (GTI) Litern.

Bis Ende 2020 offerierte VW auch Diesel für seinen Kleinwagen. Der 1,6-Liter-Selbstzünder mit 80 oder 95 PS begnügt sich im Schnitt mit 3,6 Litern. Wie die Saugbenziner und der 95 PS-TSI sind die Selbstzünder ab Werk an ein manuelles Fünfganggetriebe gekoppelt. Sechsgangschalter gibt es bei den stärkeren Benzinern, alternativ auch ein Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Gängen.

Inzwischen wurde das Motorenangebot stark ausgedünnt. Wer einen jungen gebrauchten Polo sucht, findet nur noch den Sauger mit 80 PS sowie die Turbos mit 95,116 und 207 PS.

Ausstattung und Sicherheit

Das Basis-Komfortniveau Trendline eignet sich für Frugalisten, eine Klimaanlage gab es nur gegen Aufpreis. Erst Comfortline bietet eine Klimaanlage ab Werk. Leichtmetallfelgen zählen erst in der Ausstattungslinie Highline zum Serienumfang.

Erstkäufer konnten und können ihren Polo durch das Setzen von Häkchen in der langen Aufpreisliste in einen üppig ausgestatteten Kleinwagen verwandeln, der seinem großen Bruder Golf in Sachen Komfort und Sicherheit kaum nachsteht. Das gilt auch für die Sicherheitsausstattung.

Seit dem Facelift heißen die Ausstattungslinien Life, Style und R-Line. "Life" bietet mehr Ausstattung als Trendline, allerdings hat sich mittlerweile der Einstiegspreis für einen neuen Polo von rund 14.000 auf 20.000 Euro erhöht.

Fazit

Der VW Polo ist ein ausgewogener Kleinwagen, der von einfach bis nobel ein breites Komfortlevel bietet. Auch die Motorenauswahl spricht viele Kundenwünsche an.

Bei mobile.de werden aktuell rund 10.000 gebrauchte VW Polo der sechsten Generation zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 10.000 Euro. Vor Vertragsabschluss sollten Interessenten die Lenkgelenke fachkundig checken lassen, damit keine teuren Überraschungen drohen.

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