Der deutsche Automarkt hat im August erneut ein Plus erzielt – und dabei vor allem von einer steigenden Nachfrage privater Käufer profitiert. Wie aus aktuellen Auswertungen des Marktbeobachters Dataforce hervorgeht, legte der Privatmarkt um sieben Prozent auf 73.662 Neuzulassungen deutlich zu. Allerdings war der Vergleichsmonat in diesem Kanal besonders schwach.
Das größte prozentuale Wachstum verzeichneten im abgelaufenen Monat die Autovermieter und der Fahrzeugbau (jeweils plus 21 Prozent). Auf die beiden Teilemärkte entfielen 20.605 bzw. 19.409 Fahrzeuge. Die Eigenzulassungen des Autohandels gingen dagegen um drei Prozent auf 30.953 Stück zurück. Angespannt bleibt die Situation bei den echten Gewerbekunden: Das Neuzulassungsvolumen im Flottenmarkt nahm um zwei Prozent auf 62.590 neue Firmenwagen ab.
Wie bereits berichtet, wurden im August 207.219 neue Pkw bei den deutschen Zulassungsstellen angemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von fünf Prozent zum Vorjahresmonat. Dabei stand allerdings ein Arbeitstag weniger zur Verfügung. Statistisch betrachtet hätte bei gleicher Anzahl an Arbeitstagen das Wachstum acht Prozent betragen, teilte Dataforce mit.
Insgesamt hat sich die deutsche Pkw-Nachfrage damit auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der kumulierte Rückstand auf das Vorjahresergebnis ist auf 1,7 Prozent geschrumpft.
Privatmarkt: Jeder Fünfte entscheidet sich für ein BEV
Wachstumstreiber sind derzeit vor allem BEV (plus 46 Prozent im August) und PHEV (plus 77 Prozent), während die Verkäufe von Verbrenner-Autos langsam zurückgehen. "Häufig wird spekuliert, dass es sich bei den steigenden Zulassungszahlen von Elektroautos vor allem um taktische Eigenzulassungen handele. Das wird jedoch durch die Statistik klar widerlegt", erklärte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. Wie im Juli (plus 72 Prozent) habe der Privatmarkt auch im August (plus 61 Prozent) den stärksten prozentualen Zuwachs bei Elektroautos verbucht. Der Anteil der vollelektrischen Verkäufe liege in diesem Kanal den dritten Monat in Folge bei über 20 Prozent.
Mehr zum Thema entdecken


Noch etwas höher ist die BEV-Quote im Relevanten Flottenmarkt (22,6 Prozent). Hinzu kommt ein erhebliches Volumen an Plug-in-Hybriden (17,6 Prozent). Mit klassischen Verbrennern kann die Branche also 40 Prozent der Flottenkunden nicht mehr erreichen.
Neue Flottenförderungen noch ohne Effekt
Seit Juli dieses Jahres sind auch die neuen Abschreibungsregeln sowie die höhere Obergrenze für die 0,25-Prozentregel in Kraft. Bis jetzt sei jedoch noch keine Wirkung auf die Kaufentscheidung zu erkennen, abgesehen von einer leichten Verschiebung von Zulassungen vom Juni in den Juli, so Kibies "Ganz im Gegenteil: Der Elektroanteil in Flotten stagniert inzwischen, nachdem er zwischen Februar 2024 und Februar 2025 kontinuierlich gestiegen ist."
"Die Stabilisierung des Fahrzeugmarkts hat sich im August verstetigt, die Chancen auf ein leichtes Plus sowohl bei Pkw als auch bei Transportern zum Jahresende steigen", betonte der Experte. Ein wichtiger Faktor dabei seien sinkende Preise für Elektroautos. "Die Hersteller geben die niedrigeren Batteriekosten weiter, das Interesse der Käuferinnen und Käufer steigt."
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.