Auch Kia modernisiert neben seiner großen Elektroffensive weiterhin das Verbrenner-Angebot. Beispielsweise in Form des neuen Kompakten K4. ntv.de hat bereits Platz genommen im stylish gezeichneten Fronttriebler.

Ich laufe zunächst beiläufig am neuen Kia K4 vorbei und denke bei mir: "Wo bitte steht denn jetzt die Neuheit?" - bis mich jemand mit der Nase draufstößt. Jetzt wird es klar, das bronze-gelb leuchtende Lifestyle-Auto ist gar kein EV4, sondern der neue K4! Wenn man es weiß und ihn genauer in Augenschein nimmt, fallen die Unterschiede im Design schon auf. Es ist allerdings nicht die Grundform; eher Details differenzieren den 4,44 Meter langen Benziner von seinem Elektropendant.

Die sicherste Methode, den K4 zu identifizieren, ist der Blick auf die hier waagerecht angebrachten Rückleuchten. Der EV4 verfügt analog zu den anderen Elektrobaureihen über vertikale Schlussleuchten. Weniger extrovertiert wirkt der konservativ angetriebene Koreaner dabei allerdings nicht.

Innenarchitektonisch nähern sich Verbrenner und Stromer ebenfalls an. Analog zum überarbeiteten Sportage kommt auch der K4 in den Genuss der großen Screen-Front - anders bekommt man Digital Natives heutzutage eben kaum zufriedengestellt, auch nicht in der Verbrennerwelt. Eine angepasste Bedieneroberfläche soll sämtliche Features noch intuitiver gestalten im Handling, aber das müssen spätere Tests klären. Ein paar physische Tasten sind jedenfalls noch übrig, wobei die Klimaautomatik per Touch gesteuert wird im dafür reservierten Feld zwischen den zwei großen Anzeige-Einheiten.

Darüber hinaus ist auch ein Sprachassistent vorhanden, der jetzt über ein größeres Funktionsrepertoire verfügt und sich außerdem KI-unterstützt präsentiert. Wer möchte, kann sich diverse Fahrzeuginfos auf der App anzeigen lassen, und auch das Aktivieren des Fahrzeugs per Smartphone (Digital Key) wird möglich sein. Eine drahtlose Smartphone-Integration per Apple CarPlay oder Android Auto wird bei dem unteren Mittelklässler mit Verbrennungsmotor genauso selbstverständlich sein wie ein WIFI-Hotspot inklusive Online-Streaming-Angebot.

Breites Motorenangebot

Apropos Verbrenner: Was steckt denn da überhaupt unter der athletisch gewölbten Motorhaube des K4? Die Lektüre klingt jedenfalls nach mehr oder auf Wunsch weniger bürgerlicher Kost. Mit Blick auf jene Kunden, die viele Dinge als zunehmend unerschwinglich empfinden, startet der Hersteller mit beschaulichen 115 PS aus einem exakt einen Liter großen Dreizylinder-Turbo. Gepaart wird dieser mit manuellem Sechsganggetriebe.

Darüber hinaus gibt es das Triebwerk auch in mild hybridisierter Form (48 Volt) samt siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe. Letzteres überträgt auch die Momente zweier 1,6-Liter-Vierzylinder mit 150 respektive 180 PS.

Interessant ist, wie es um die Innenraumabmessungen bestellt ist. Zwar spricht Kia im Pressetext vom geräumigen Fond mit 964 Millimetern Beinfreiheit (Radstand 2,72 Meter), aber der Verbrenner hat offenbar doch einen Nachteil in puncto Raumausnutzung. Denn das batterieelektrische Pendant bietet bei zehn Zentimetern mehr Radstand auch ein kleines Plus an Beinfreiheit (970 Millimeter).

Die Werte mögen akademisch sein, allerdings ist der Unterschied gegeben. Ein ordentlicher Allrounder ist der Ceed-Nachfolger dennoch. Und er geizt auch nicht mit Kofferraumvolumen angesichts 438 Litern bei aufgestellten Lehnen. Jedoch muss der Hybridkunde mit 110 Litern weniger klarkommen.

Bewährte Assistenz auch im K4

Klarkommen muss der Kunde darüber hinaus mit viel Fahrassistenz, von der nicht immer alle Teilfeatures gut ankommen. Bewährt hat sich allerdings der Totwinkelwarner mit Kamerabild im Display bei Betätigung des Blinkers - im neuen K4 ebenso erhältlich wie ein aktives Notbremssystem oder eine aktive Lenkung. Auch der adaptive Tempomat mit vielfältiger aktiver Steuerung ist aus dem Kompaktsegment nicht mehr wegzudenken.

Während der K4 in den USA bereits als Limousine verfügbar ist, kommt er Anfang 2026 als nun gezeigtes Schrägheck nach Europa und wird eine Ergänzung für Kunden darstellen, die eben noch nicht rein elektrisch unterwegs sein wollen. Zur Preispolitik kann aktuell nur spekuliert werden, allerdings startet die bisherige Kompaktklasse namens Ceed bereits bei 26.990 Euro. Selbst wenn der K4 ein paar Tausender teurer würde, läge er mutmaßlich immer noch deutlich unterhalb eines EV4 zum Basispreis von 37.590 Euro.

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