Die Debatte über die Zukunft der Kfz-Steuerbefreiung für neue Elektroautos sorgt innerhalb der Bundesregierung für Spannungen. Während das Bundesverkehrsministerium (BMV) die Verlängerung der Regelung ab 2026 befürwortet, verweist das Bundesfinanzministerium (BMF) auf noch laufende Prüfungen. Unterstützung erhält das BMV nun vom Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
"Wir brauchen jetzt rasch Klarheit, was die Verlängerung der Steuerbefreiung für E-Autos über 2025 hinaus betrifft. Diese Diskussion zwischen den einzelnen Ressorts ist symptomatisch für das fehlende gemeinsame Bekenntnis der Bundesregierung zu einem Transformationsplan für die Automobilwirtschaft", erklärte VDIK-Präsidentin Imelda Labbé am Dienstag in Berlin. Es sei dringend nötig, einen abgestimmten Masterplan mit konkreten Maßnahmen zur CO2-Reduzierung und zur Zukunftsfähigkeit der Branche aufzustellen.
Nach Einschätzung des Verbands ist die Steuerbefreiung ein wichtiges Signal an private Käuferinnen und Käufer – und zugleich ein Instrument, das den Markthochlauf der Elektromobilität stützt. Ein Auslaufen der Regelung am Jahresende könne fatale Folgen haben. Elektroautos würden dann ab 2026 sogar höher besteuert als Plug-in-Hybride, so Labbé. "Das wirkt unglaubwürdig und kann nicht im Sinne der Bundesregierung sein."
Die VDIK-Präsidentin warnt zudem vor den negativen psychologischen Effekten eines politischen Zickzackkurses. Schon das abrupte Ende der Umweltprämie Ende 2023 habe das Vertrauen vieler Verbraucher erschüttert. Käufer reagierten empfindlich auf Unsicherheiten und Förderstopps.
Autogipfel als letzte Chance
Der Verband sieht das anstehende Branchentreffen im Kanzleramt am 9. Oktober als entscheidenden Moment für die künftige Richtung. "Der Autodialog ist nun die letzte Chance der Koalition, sich zur CO2-Reduktion und zur Zukunftsfähigkeit der Automobilwirtschaft zu bekennen. Bundeskanzler Friedrich Merz muss unabgestimmten Debatten ein Ende setzen", forderte Labbé. Nur ein abgestimmter Transformationsplan mit allen beteiligten Ministerien sowie den Akteuren der Automobil- und Energiewirtschaft könne die notwendige Planungssicherheit schaffen.
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