Autoteile wie Scheinwerfer, Stoßfänger und Windschutzscheiben sind erneut teurer geworden. Laut einer aktuellen Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind die Preise für Pkw-Ersatzteile zwischen August 2024 und August 2025 im Schnitt um knapp sechs Prozent gestiegen. Bei bestimmten Komponenten wie Vordertüren und Motorhauben lag das Plus sogar bei rund acht Prozent.
Kostenanstieg über der allgemeinen Inflation
Damit setzt sich ein langfristiger Trend fort: Seit 2015 haben sich die Ersatzteilpreise laut GDV um mehr als 80 Prozent verteuert, während der Verbraucherpreisindex im gleichen Zeitraum nur um etwa 30 Prozent gestiegen ist. "Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rapide und weitgehend unabhängig von der allgemeinen Preisentwicklung", sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Besonders stark betroffen seien Kofferraumklappen und hintere Seitenwände, die heute rund doppelt so teuer sind wie vor zehn Jahren.
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Designschutz als Preistreiber
Einen zentralen Kostentreiber sieht der Verband im sogenannten Designschutz, der nicht nur das Fahrzeugdesign, sondern auch sichtbare Ersatzteile wie Türen, Kotflügel oder Außenspiegel schützt. Dadurch entstehe faktisch ein Monopol der Autohersteller auf viele Karosserieteile. "Autofahrer und Werkstätten sind gezwungen, viele dieser Ersatzteile direkt vom Hersteller zu kaufen", kritisierte Asmussen. Zwar soll eine Gesetzesänderung den Designschutz künftig reformieren, doch bestehende Rechte bleiben bis 2045 gültig.
Folgen für Versicherer
Die steigenden Ersatzteilpreise führen zusammen mit höheren Stundensätzen in Werkstätten zu weiter wachsenden Reparaturkosten. Der durchschnittliche Pkw-Schaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung lag 2024 bei rund 4.250 Euro – sieben Prozent mehr als im Vorjahr. In den vergangenen zwei Jahren verzeichnete die Versicherungsbranche laut GDV Verluste von fast fünf Milliarden Euro. Viele Versicherer haben daraufhin ihre Beiträge angepasst, rechnen aber trotz leichter Erholung mit anhaltendem Kostendruck.
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