Dacia macht die Modelle Bigster, Duster und Sandero mit neuen Antrieben attraktiver. Spannend wird es für Automatik-Fans und insbesondere Kunden, die Allrad und Automatik kombinieren möchten. Außerdem kommen Technik-Nerds auf ihre Kosten.
Einige Autofahrer haben mit der Elektromobilität ein Problem, weil sie langweilig ist. Wenige bewegliche Teile und Zahnräder, kein Wechselgetriebe. Das macht keinen Spaß. Also gedanklich. Wer ein bisschen Aktion unter dem Blech braucht, kommt bei Dacia künftig auf seine Kosten. Wobei Aktion hier gar nicht als extreme Leistung gedacht ist. Aber aus technischer Sicht ist das, was demnächst die Modelle Bigster und Duster antreibt, schon irgendwie spannend, weil gar nicht mal inkomplex.
Lass also mal aufdröseln. Erstens war Allrad bei Dacia bisher ausschließlich in der Kombination mit manuellem Schaltgetriebe lieferbar - diesen kleinen Schönheitsfehler hat der Hersteller nun ausgemerzt. Allerdings ist der Hybrid-Allradler auch kein klassischer Strang mit schwerem Verteilergetriebe. Stattdessen werkelt vorn ein 1,2 Liter großer Vierzylinder mit einer leichten Hybridisierung (48 Volt). Er leistet 140 PS und überträgt seine Kraft neuerdings per sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe auf die Vorderräder.
Hinten dagegen arbeitet ein 31 PS starker Elektromotor, der die Achse mit 87 Newtonmetern Drehmoment versorgt. Außerdem spenden die Ingenieure der Einheit ein Zweiganggetriebe, um die Kraft vielfältiger einsetzen zu können beispielsweise im Offroadbetrieb. Diverse Modi sollen für beste Traktion auf unterschiedlichen Oberflächen sorgen, was sich in der Praxis noch bewähren muss. Da aber der Verbrenner immer Strom-Nachschub liefern kann, versiegt der zusätzliche Hinterradantrieb quasi nie.
Den Strom für das lautlose Triebwerk stellt ein 0,84 kWh fassender Lithium-Ionen-Akku bereit - übrigens auch per Bremsrekuperation gespeist. Wird es nicht gebraucht, kann es von der Achse abgekoppelt werden, um Schleppmomente zu reduzieren. Dacia nennt 154 PS Systemleistung für den Strang.
Mit Flüssiggas (LPG) lässt sich Geld sparen
Und dann wäre da noch ein Produktvorteil für Sparfüchse. Denn dieser Antrieb kann bivalent betankt werden. Und zwar mit Flüssiggas. Hier liegt der Literpreis aktuell noch bei rund einem Euro - also circa 70 Cent unterhalb des Kurses für Superbenzin. Damit fährt man selbst dann noch äußerst günstig, wenn 10 bis 20 Prozent Mehrverbrauch eingerechnet werden. Dacia wirbt allerdings noch mit einem anderen Faktor: Da zwei Tanks verbaut sind - jeweils mit einem Fassungsvermögen von 50 Litern Benzin sowie LPG - spricht der Hersteller von 1500 Kilometern Reichweite. Demnach soll der durchschnittliche Flüssiggas-Verbrauch bei etwa sieben Litern liegen, während der Benzinkonsum mit rund fünfeinhalb Litern je 100 Kilometer beziffert wird.
Für den Duster gibt es weitere Neuigkeiten. So erstarkt der Hybridstrang ohne Allradantrieb auf rund 155 PS - damit wird das ehemals 140 PS starke Mehrmotorenkonzept an das des Bigster angeglichen. Und auch wenn das technische Layout für diesen Antrieb dem des neu entwickelten 4x4 zu ähneln scheint, handelt es sich technisch um einen komplett anderen Fall. Denn bei diesem Hybrid kommt immer noch das sogenannte Multimode-Getriebe zum Einsatz mit vier Gängen für die Ottomaschine plus zwei für das Elektroaggregat statt des klassischen Doppelkupplers.
Der 1,8 Liter große Vierzylinder ist mit 109 PS schwächer als beim 4x4, dafür leistet der Stromer mit 48 PS deutlich mehr. Auch der Akku fällt mit 1,4 kWh Kapazität merklich größer aus. Darüber hinaus leistet die reine LPG-Variante jetzt 120 statt 100 PS.
Neuigkeiten auch beim Sandero
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass der Sandero ein leichtes Update erfährt mit neuer Lichtsignatur vorn sowie modifiziertem Lichtdesign hinten. Innen gibt es neue Sitzbezüge. Auch hier hat sich außerdem etwas bei den Antrieben geändert. So wird der zuvor besprochene 155 PS starke Hybrid bald in der Sandero-Stepway-Ausgabe verfügbar sein.
Zudem ist die um 20 PS erstarkte LPG-Variante mit dem 1,2-Liter-Dreizylinder demnächst mit sechsstufigem Automatikgetriebe (Doppelkupplung) kombinierbar. Und in diesem Kontext sollen ebenfalls rund 1500 Kilometer Gesamtreichweite drin sein, zumal der LPG-Tank von 40 auf knapp 50 Liter wächst.
Überdies verbessert Dacia das Infotainment-System des Sandero: Bestimmte Multimedia-Funktionen lassen sich demnächst per App auf dem Smartphone steuern. Eine Smartphone-Ladeschale liefert der Hersteller on top. Sämtliche Dacia-Neuheiten gehen in den nächsten Monaten sukzessive an den Start.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.