Die Preckel Automobile GmbH hat ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren eingeleitet. Das Amtsgericht Krefeld gab dem Antrag des Unternehmens statt und ordnete am 24. November die vorläufige Eigenverwaltung an. Zum Sachwalter wurde der Düsseldorfer Rechtsanwalt Frank Kebekus bestellt. Ziel ist eine umfassende Neuaufstellung, um das familiengeführte Autohaus dauerhaft zu erhalten.

Wie das Unternehmen am Dienstagabend in Krefeld mitteilte, erfolgt der Schritt vor dem Hintergrund eines Marktes, der zahlreichen Kfz-Betrieben zusetzt. Es verwies auf das seit Jahren stagnierende Neuwagengeschäft und die schleppende Elektroauto-Nachfrage. Die daraus resultierenden Umsatzrückgänge habe man nicht schnell genug durch Kostensenkungen kompensiert werden, heißt es in der Mitteilung. 

Drei Betriebsschließungen 

"Die angespannte Situation, mit der sich derzeit eine Vielzahl von Autohändlern in Deutschland konfrontiert sieht, stellt auch uns vor große Herausforderungen und hat uns zu diesem Schritt veranlasst", wird Geschäftsführerin Eva Verena Preckel zitiert. Lokalmedien hatten erst vor kurzem berichtet, dass die Autohausgruppe ihre Standorte in Düsseldorf, Solingen und Heiligenhaus zum 30. November 2025 schließen werde. 

Das Eigenverwaltungsverfahren soll dem Unternehmen nun ermöglichen, notwendige Restrukturierungsmaßnahmen schneller umzusetzen. Unterstützt wird Preckel von Rechtsanwalt Claus-Peter Kruth, Partner der Sanierungskanzlei AndresPartner, der als Restrukturierungsbevollmächtigter fungiert. Die Geschäftsführerin bleibt trotz des Verfahrens voll handlungs- und verfügungsbefugt.

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Steigt ein Investor ein? 

Gemeinsam mit dem vorläufigen Sachwalter und dem Gläubigerausschuss sollen jetzt alle Optionen geprüft werden – einschließlich eines möglichen Einstiegs eines Investors. "Unsere treuen Kunden und Geschäftspartner können sich darauf verlassen, dass wir auch in dieser Phase weiterhin unsere Dienstleistungen in der gewohnten Qualität anbieten werden. Wir sind zuversichtlich, dass das Verfahren die Möglichkeit bietet, das Unternehmen in restrukturierter Form langfristig am Markt zu etablieren", erklärte Preckel.

Der Geschäftsbetrieb an den verbleibenden Standorten Krefeld, Mönchengladbach und Geldern wird fortgeführt. Rund 190 Beschäftigte wurden am Hauptstandort über die Lage informiert; ihre Löhne und Gehälter sind für drei Monate über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. 

Preckel Automobile zählt zu den traditionsreichen Autohändlern im Rheinland. Das Unternehmen betreut eine breite Markenpalette – darunter Kia, Nissan, Fiat, Jeep, Alfa Romeo, Suzuki, MG Motor, Maxus, Renault und Dacia – und bietet umfassenden Werkstattservice.

In der Region ist Preckel vor allem als großer Renault/Dacia-Händler bekannt. Ende 2023 stieg das Unternehmen allerdings aus dem Neuwagengeschäft mit den beiden Marken aus – nach mehr als 60 Jahren der Zusammenarbeit.

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