Unter der Moderation von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel und Bert Grammel, Geschäftsführer Eckert Group, zeigte der 24. AUTOHAUS / DEKRA Gebrauchtwagenkongress, wie viel Dynamik der BEV-Gebrauchtwagenmarkt inzwischen entwickelt hat und warum Orientierung für Händler dringender denn je ist. Restwerte bleiben unter Druck, Kunden sind verunsichert und die politische Kommunikation sorgt für zusätzliche Volatilität. Gleichzeitig eröffnen sich Chancen für Betriebe, die Prozesse konsequent professionalisieren und die richtigen Signale setzen. 

Den Auftakt der Veranstaltung, die am vergangenen Dienstag in der Motorworld Köln stattfand, machte Stefan Behringer, Head of Sales Leads bei Dataforce. Anhand aktueller Marktdaten verdeutlichte er, wie sich die Kräfteverhältnisse zwischen Privat- und Flottenkunden verschieben und warum Leasingquoten und Modellvielfalt die GW-Bestände der nächsten Jahre entscheidend prägen. Direkt im Anschluss ordnete Martin Weiss, Leiter Produktlinie Fahrzeugbewertung bei der DAT, die Restwertentwicklung ein und zeigte, dass trotz steigender BEV-Volumina die Standzeiten weiter sinken, während Kunden aufgrund politischer Unsicherheiten zurückhaltender agieren. 

Batterietest statt Bauchgefühl 

Wie wichtig Vertrauen in die Technik geworden ist, unterstrich Ralph M. Meunzel mit ersten Ergebnissen der aktuellen AUTOHAUS-Panelbefragung: Batterietests gewinnen rasant an Bedeutung, weil sie objektive Fakten liefern und Vorbehalte auflösen können. Dass es beim State of Health (SoH) weiterhin keine einheitlichen Standards gibt, erläuterte Michael Tziatzios, Leiter Gebrauchtwagenmanagement bei Dekra, und verknüpfte dieses Thema mit den Anforderungen an eine rechtssichere Fahrzeugbewertung. 


24. AUTOHAUS/Dekra Gebrauchtwagen-Kongress


Herstellerseitig zeigten Marcus Hoffmann, Leiter Vertrieb bei Seat/Cupra Deutschland, und Daniel Müller, Key Account Manager Gebrauchtwagenmarke bei Hyundai Motor Deutschland, wie moderne GW-Programme Händler unterstützen können – vom Lifecycle-Management über digitale Tools bis hin zu stärkeren Partnerschaften im Remarketing. In der Praxisrunde mit Maximilian Feser, Geschäftsführer bei der Feser-Graf Gruppe, und Heiko Woitzel, Geschäftsführer und Leiter Gebrauchtwagen bei Feser-Graf, wurde deutlich, wie komplex der Umgang mit gebrauchten BEV bleibt und weshalb Struktur, Vernunft und eine klare Zukaufstrategie entscheidend sind.

E-Mobilität braucht Überzeugung 

Einen weiteren Schwerpunkt setzte das Thema Mindset: Michael Skule Langbehn, Mitglied der Geschäftsleitung und Verkaufsleitung Pkw bei Süverkrüp Automobile, und Guido Oevermann, Verkaufsleiter Pkw Gebrauchtwagen bei Sternpartner, machten deutlich, dass Verkäufer nur dann überzeugend auftreten, wenn sie E-Mobilität selbst erlebt haben und Führungskräfte diesen Ansatz aktiv vorleben. Ergänzend zeigte Constantin Michel, Geschäftsführer HAIAR, wie systematische Prozesse und KI-gestützte Vorqualifizierung den Ankauf deutlich effizienter und unabhängiger von Plattformen machen. 

Impulse zu rechtlichen Fragen, zur Rolle der Ladeinfrastruktur und zur Performance im Leadmanagement – vorgestellt von Henning Hamann, Geschäftsführer und Rechtsanwalt bei der ETL Kanzlei Voigt, Nikolaus Schnetzer, Head of Elli Produkt Marketing bei Volkswagen Group Charging, und Markus Häring, Geschäftsführer Targobank – rundeten das Programm ab. 

Der Kongress machte klar: Erfolgreiche BEV-Vermarktung braucht weniger Bauchgefühl und mehr Daten, Standards sowie Überzeugungskraft. Wer diese Stellschrauben beherrscht, kann die Herausforderungen des Marktes in echte Chancen verwandeln. Unterstützt wurde die Veranstaltung von unserem Partner Dekra sowie von Auto1.com, Autoscout24, Autouncle, CarGarantie, Santander, Dataforce und Visione

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