Über 1,4 Milliarden vor allem jüngere Menschen sind für den Arbeitsmarkt in Indien und damit für Investoren eine große Ressource. Chennai im Süden des Subkontinents ist unter anderen mit den Produktionsstätten von Mercedes-Benz, BMW, Hyundai sowie Renault Nissan das moderne Detroit Indiens. Mit dem General Manager der Zwilling-Produktion in Chennai, Nikhilesh Mylavaram, und mit Prabhus, Werkleiter des Royal Enfield Werks Vallam, diskutierten die Teilnehmer der "Bank11 goes India"-Tour über die Herausforderungen und Chancen des Marktes sowie die Notwendigkeit der Weiterbildung und Mitarbeiter-Loyalisierung.

In Indien wird an sechs Tagen der Woche acht Stunden gearbeitet. Es gibt nur elf Tage Urlaub im Jahr. Der durchschnittliche Lohn eines Fabrikarbeiters beläuft sich auf umgerechnet ca. 200 Euro. Der Solinger Messerhersteller Zwilling liefert von Indien aus in diesem Jahr rund sechs Millionen Küchenmesser auf den US-Markt. Damit hat man vor dem Hintergrund des US-Zoll-Desasters gegenüber einer Produktion in China deutliche monetäre Vorteile.

Royal Enfield-Werk: Verblüffende Fertigungstiefe und Grünstrom

Royal Enfield produziert insgesamt eine Million Motorräder und verkauft davon 900.000 p. a. auf dem Heimatmarkt. Der Marktanteil in der Klasse über 250 Kubikzentimeter beläuft sich auf über 80 Prozent. Pro Jahr werden in Indien 20 Millionen motorisierte Zweiräder verkauft. Das soll trotz steigenden Autozulassungen so bleiben. Das besuchte Werk verblüfft mit einer hohen Fertigungstiefe und aufwendigen Qualitätssicherung. Über 80 Prozent des verbrauchten Stroms ist inzwischen grün. Insgesamt werden in Vallum über 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. 

Royal Enfield ist der älteste Motorradhersteller mit kontinuierlicher Produktion. Das erste Motorrad der Marke wurde 1901 von der Enfield Cycle Company aus Redditch, Worcestershire (England) gebaut. 1994 wurde das Unternehmen vom indischen Konzern Eicher übernommen und als die Royal Enfield Motors Limited weitergeführt.

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