Unter den modernen Elektroautos ist der Renault Zoe ein Vorreiter. Schon 2013 hatte er sein Debüt, teils mit Bauteilen von Verbrennermodellen. Sein größter Makel hängt eng mit dieser Geschichte zusammen.
Lange Zeit war der Zoe Europas beliebtestes E-Auto, gemessen an den Verkaufszahlen. Aber er war nicht von Grund auf als E-Auto konstruiert. Errichtet wurde er auf der Plattform des Kleinwagens Clio, die Vorderachse erhielt er vom Kompaktvan Scénic.
Aber wie viele Elektroautos bringt auch der kleine Franzose recht viel auf die Waage. Die Folge: schon früh marode Achsaufhängungen, wie der "Auto Bild TÜV Report 2025" mit Blick auf die Bilanz bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) konstatiert. Insgesamt liege die Zahl der mängelfreien Exemplare "deutlich unter dem Schnitt".
Modellhistorie
2013 brachte Renault den Zoe auf den Markt. Eine Erfolgsgeschichte begann, denn über Jahre war er das meistverkaufte Elektromodell in Europa. Mit der Modellpflege von 2015 kamen eigenentwickelte Motoren statt der anfänglichen Aggregate vom Zulieferer Continental unter die Haube. Ein weiteres Facelift von 2019 brachte unter anderem serienmäßige LED-Scheinwerfer und ein Digitalcockpit.
Karosserie und Varianten
Der Zoe ist immer ein viertüriges Steilheckmodell; Varianten beim Aufbau gibt es nicht. Dafür aber beim Antriebsakku: Der Zoe mit 52 Kilowattstunden (kWh) maximaler Akkukapazität und 390 Kilometer Reichweite kam 2019 in den Handel. Ein anfangs 22 kWh speichernder Akku brachte es bis auf 210 Kilometer Reichweite.
Zwischenzeitlich hatte Renault eine 41-kWh-Version im Verkauf. Worauf Interessenten auch achten sollten: Zwischenzeitlich gab es das Modell mit Mietbatterie zu kaufen. Erscheint ein Inserat als Schnäppchen, ist es womöglich ein solches Exemplar, das zusätzlich Monatsmieten für den Akku verursacht.
Abmessungen (laut ADAC)
- 4,09 m x 1,73 bis 1,79 m x 1,56 m (L x B x H)
- Kofferraumvolumen: 338 bis 1225 l
Stärken
Die für Kleinwagen typische Wendigkeit kombiniert der Zoe mit einem recht ordentlichen Raumangebot. Bei der HU zeigen sich Bremsleitungen und -schläuche von ihrer besten Seite. Mängel an der Lenkanlage "kommen marginal vor", so der Tüv-Report. Wenig Sorgen bereiten auch die Scheinwerfer.
Schwächen
Für seine Fahrzeugklasse ist der Zoe als E-Auto wegen der Antriebsbatterie ein schweres Auto. Da leidet die vom konventionell befeuerten Scénic II geerbte Vorderachse: Ab der zweiten HU liegen die Beanstandungsquoten hier zehnmal höher als beim Durchschnitt. Auch Abblendlicht, Blinker und Rückleuchten verursachen Sorgenfalten.
Einen Pflichtcheck später machen die Lenkgelenke öfter Probleme. Die Bremsscheiben sind sogar bei der ersten Untersuchung schon oft rostig, dies liegt an der Rekuperation, die das Bremsen teils überflüssig macht. Kritik gibt es zudem für die oft nicht ausreichende Wirkung der Fußbremse.
Pannenverhalten
In der ADAC-Pannenstatistik schneidet der französische E-Wagen nach Auskunft des Clubs "in allen Jahren gut bis sehr gut" ab. Demnach sind die besseren Exemplare solche, die in den Jahren 2017 und 2018 erstzugelassen wurden. Einschränkend fürs Protokoll: Nur Zoes der Jahre 2017 bis 2022 kommen in der ADAC-Statistik vor, ältere sind nicht berücksichtigt.
Motoren
E-Motor (Frontantrieb): 57 kW/77 PS bis 100 kW/136 PS
Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele
- Zoe Evolution mit 52 kWh (6/2022); 100 kW/136 PS; 36.000 Kilometer; 15.730 Euro.
- Zoe Life Limited mit 22 kWh (Mietbatterie; 6/2018); 68 kW/92 PS; 79.000 Kilometer; 6777 Euro.
- Zoe Intense mit 52 kWh (6/2019); 100 kW/136 PS; 69.000 Kilometer; 12.493 Euro.
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