Der Bundesverband eMobilität (BEM) steht vor ungewissen Zeiten: Das Amtsgericht Charlottenburg hat am vergangenen Donnerstag (22. Mai) ein vorläufiges Insolvenzverfahren gegen den seit 2009 bestehenden Verband angeordnet. Zuvor hatte der BEM Anfang Mai selbst Antrag auf Insolvenz gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der erfahrene Sanierungsexperte Joachim Voigt-Salus bestellt. 

Der Verband, der aktuell rund 250 Mitglieder aus Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft vertritt, sieht sich einem Mix aus wirtschaftlichen Belastungen und internen Spannungen gegenüber. Wie aus Vorstandskreisen zu hören ist, hätten die konjunkturelle Lage sowie spezifische Probleme in der E-Mobilitätsbranche zu Austritten, Beitragsausfällen und Lagerbildungen geführt. 

Auch die jüngste Finanzplanung wies eine bilanzielle Überschuldung mit negativer Fortführungsprognose aus – der Insolvenzantrag galt damit als rechtlich unumgänglich. Der Vorstand sprach in einer Mitteilung von einem "tiefgreifenden Einschnitt in der Geschichte unseres Verbands. Rechtlich gesehen war es aber ein unvermeidbarer Schritt." 

Der BEM besteht seit 16 Jahren. Er hat sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Wirtschaftsakteure für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen zu vernetzen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Elektromobilität zu verbessern.

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