Der im Jahr 2016 erschienene Škoda Kodiaq war schon vor dem Start der zweiten Generation ein Bestseller. Die Neuauflage ist seit einigen Monaten erhältlich. Neu ist ein Plug-in-Hybrid, der mehr als 100 Kilometer weit elektrisch fahren kann.
Ein ganz schönes Trumm von Auto, der neue Skoda Kodiaq. Das mit 4,76 Metern Länge größte SUV im Skoda-Universum tritt zwar in der gehobenen Mittelklasse an, überragt aber das nur um gut 400 Euro teurere rein elektrische Flaggschiff Enyaq um gut 10 Zentimeter. Ein bisschen elektrisch ist dieser Kodiaq aber auch - dank Plug-in-Hybrid.
Wegen einer im Vergleich zum Vorgänger doppelt so großen Batterie (25,7 KW) kann der klassische Verbrenner über 100 Kilometer weit stillgelegt werden. Diese Technik des Nachladens an der Stromsäule teilt sich der Kodiac jetzt übrigens mit der noblen Limousine Superb, dem mit gut 4,90 Metern längsten Modell mit dem Skoda-Logo.
Jetzt entdeckt also auch die erfolgreiche VW-Tochter aus Tschechien das Doppelherz-Prinzip für sich. Wir erinnern uns: Es ist gar nicht so lange her, dass Autos mit aufladbarer Batterie kombiniert mit mehr oder weniger starken Verbrennern ins Abseits gerieten. Nur elektrische Mini-Reichweiten, im Kofferraum oft Ladekabel in Original-Verpackung und dazu noch der Nachteil, dass zwei komplette Antriebssysteme mitgeschleppt werden müssen. Als dann noch die staatliche Förderung weitgehend gekappt wurde, schien das Schicksal dieser Art von Autos besiegelt zu sein. Inzwischen bieten Plug-In-Modelle ordentliche Reichweiten und laden schneller.
Neuauflage könnte Durchbruch schaffen
Das gilt auch für den Kodiaq, dessen treue Fans jetzt erst einmal überzeugt werden müssen. Denn der Vorgänger lockte zunächst nur eine Handvoll Käufer ins Autohaus. Die 2025er-Neuauflage könnte jetzt den Durchbruch schaffen. Das Interesse wächst. Auch bei ganz normalen Berufstätigen, die von Montag bis Freitag vom Häuschen im Speckgürtel ins Bürohaus in der City stromern könnten und sich erst am Wochenende um frischen Strom aus der heimischen Wallbox sorgen müssen. Dort ist der Akku nach 2,5 Stunden wieder gesättigt. Am 50-kW-Schnelllader ist nach 25 Minuten alles erledigt.
Die Gesamtleistung des Fronttrieblers entspricht mit 150 kW/204 PS der des starken Allradbenziners und ist damit kein Kind von Traurigkeit. Wer häufige Ladepausen liebt, kann sich im Kodiaq an die 210 km/h heranwagen oder sich mit der kombinierten Kraft beider Herzen in 8,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 katapultieren. Elektro-Profis werden tunlich darauf verzichten.
Etwas aggressiver im Design als der Vorgänger
Alles andere als Verzicht bietet die deutlich verlängerte Karosserie, die dank Designer-Feinarbeit für optische Wuchtigkeit sorgt. Sichtbar am Kühlergrill in typischer Skoda-Form, dessen senkrechte Lamellen wie eine Skulptur wirken. Neu sind die zweistöckigen Scheinwerfer-Augen mit Voll-LED-Matrix, deren Innenleben schon bei Tag neuzeitliches High-Tech verraten. Der "Hoppla-jetzt-komm-ich"-Effekt fällt in Summe einen Tick aggressiver aus als Vorgängermodell.
Im Innenraum müssen sich bisherige Bärenhüter neu zurechtfinden. Der Bedienhebel für die serienmäßige Siebengang-DSG-Automatik musste seinen Platz in der Mittelkonsole räumen und wanderte an die rechte Flanke der Lenksäule, wo er durch leichte Drehbewegungen bedient wird. Bekannt aus den ID-Modellen von VW. Ein Druck auf das "P"-Symbol aktiviert den Parkmodus.
"Kombination aus manuellen und digitalen Bedienelementen"
Zentraler Blickfang ist der 12,9-Zoll-Monitor für Navigation, zahlreiche Apps und Bedienfunktionen per Touchscreen. Drei Drehschalter mit LED-Innenleben ermöglichen aber auch klassisches Handanlegen zum Beispiel für Klima und Heizung. Chef-Designer Oliver Stefani: "Die Kombination aus manuellen und digitalen Bedienelementen entspricht den Wünschen vieler Kunden und ist ebenso intuitiv wie komfortabel."
Hinter dem Lenkrad informiert ein 10,25-Zoll-Display über die nötigen Fahrdaten. Dadurch entsteht zwar eine deutliche Stufe zwischen den beiden Bildschirmen, die aber dank der großzügigen Dimensionen und der sehr guten Darstellung des großen Monitors wohl gern in Kauf genommen wird. In den Basisversionen des neuen Kodiaq ist das Mitteldisplay übrigens zwei Zoll kleiner. Zusätzlich kann auch ein Head-up-Display für die Windschutzscheibe bestellt werden.
Neue Laufruhe
Überzeugend ist die neue Laufruhe im großen Skoda-SUV. Von den vier möglichen Verbrennungsmotoren ist trotz penibler Dämmung nur das auch im Hybrid werkelnde 1,5-Liter-Triebwerk deutlich zu hören. Der hat vor allem beim Beschleunigen oder der flotten Bergauffahrt naturgemäß etwas mehr Mühe mit dem tschechischen Brocken. Lobenswert ist aber die Ausstattung mit einem sogenannten Mildhybrid, der diesem Motor vorbehalten ist. Dabei übernimmt ein von einer kleinen Batterie gespeister Generator die Versorgung diverser elektrischer Verbraucher wie zum Beispiel des Anlassers. Zudem hat dieser Kodiaq auch die bekannte Zylinderabschaltung, wenn zwei der vier Zylinder gerade nicht gebracht werden.
Für Genießer taugt die Tour in den Topmodellen: Der Zweiliter-Benziner (150 kW/204 PS) wedelt enge Serpentinen auch dank Allradantrieb und elektronischer Dämpfung bergauf, die reaktionsschnelle und zielgenaue Lenkung bringt das Blut der Traditionalisten sicher ebenso in Wallung wie die makellosen Bremsen, wenn der Kodiaq von der Schwerkraft wieder ins Tal gezogen wird.
Bestnoten auch für die Stabilität, mit der sich der Skoda den physikalischen Neigungen in flott durcheilten Kurven entgegenstellt. In etwas bedächtigerer Form gilt das auch für den Top-Diesel mit 142 kW/193 PS, der ebenfalls mit Allrad gesegnet ist. Unter Strich bleibt aber der Plug-in-Hybrid die spannendste Version der Neuauflage des Bestsellers.
Die Preise sind nach Skoda-Tradition nicht astronomisch, aber spiegeln auch die Vielfalt der zahlreichen Goodies wider, die überall im Kodiaq verstreut sind. Nahezu alle bekannten Assistenzsysteme sind bestellbar. Neu bei Skoda dabei eine Fernsteuer-App fürs Mobiltelefon, mit der der Kodiaq via Bluetooth in enge Parklücken bugsiert werden kann, nachdem der Fahrer ausgestiegen ist.
Auch der neue Kodiaq wird sich souverän in den Zulassungs-Hitparaden platzieren. Auch wenn die Rivalen aus aller Welt auf der Lauer liegen. Sie kommen aus China ebenso wie aus dem eigenen Mutterkonzern. Der vollelektrische Enjaq oder sein kleiner Bruder Elroq sind Bestseller unter den Stromern in Europa.
Skoda Kodiaq iV 2025 - technische Daten
- 5-türiges, 5-sitziges SUV der Mittelklasse
- Länge: 4,76 Meter, Breite: 1,66 Meter (mit Außenspiegeln), Höhe: 1,80 Meter, Radstand: 2,79 Meter, Kofferraumvolumen: 745-1945 Liter
- 1,5-Liter-4-Zylinder-Turbo-Benziner, maximales Drehmoment: 250 Nm bei 1500-4000 U/min, kombiniert mit 85-kW-Elektromotor, Batterie-Kapazität: 27,5 kW, Systemleistung: 150 kW (204 PS), Drehmoment kombiniert: 330 Nm, Frontantrieb, 6-Gang-DSG-Automatik
- 0-100 km/h: 8,4 s, Vmax: 210 km/h
- Benzinverbrauch kombiniert: 0.4-0,5 Liter/100 km, Stromverbrauch 17,4-18,3 kWh, Kraftstoffverbrauch (bei entladener Batterie): 5,8-6,1 l/100 km, CO2-Emission kombiniert: 11 g g/km. CO2-Klasse kombiniert: B-B bzw. D-E bei entladener Batterie. Elektrische Reichweite: über 100 km.
Weitere Motorisierungen
- 1,5 TSI Benziner, MildHybrid: 110 kW/150 PS Preis: ab 42.900 Euro
- 1,0 TSI, Benziner 150 kW/204 PS, Allradantrieb, Preis ab 48.200 Euro
- 2,0 TSI RS, Benziner, 195 kW/265 PS, Allradantrieb, Preis ab 57.900 Euro
- 2,0 TDI, Diesel, 110 kW/150 PS, Preis ab 46.500 Euro
- 2,0 TDI, Diesel, 142 kW/193 PS, Allradantrieb, Preis: 50.700 Euro
- Preis Plug-in-Hybrid: ab 48.530 Euro
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