Das hat es so auch noch nicht gegeben: In Donauwörth teilen sich seit Kurzem die Marken Cupra und Audi ein brandneues Autohaus. Rund zwölf Millionen Euro hat die Bierscheider-Gruppe in den 4.300 Quadratmeter großen Standort investiert. Die beiden Showrooms "Audi Terminal" und "Cupra Garage" sitzen an den Flügeln des Gebäudes – verbunden durch das "Service-Herz", das neutral in Schwarz gehalten auch Kunden von VW und VW Nutzfahrzeuge empfängt. Alle drei Bereiche haben einen separaten Eingang, für die zwei Showrooms gibt es zudem jeweils eine eigene Zufahrt – eine Vorgabe der Marken, die auf die strikte Trennung der CI-Welten geachtet haben.

Auch die Eröffnungsfeiern fanden auf Wunsch der Hersteller getrennt statt. Bei der Eröffnung des Audi-Showrooms am 23. Mai lobte Yves Becker-Fahr, Leiter Vertrieb Deutschland Audi, das Engagement des Vertriebspartners: "Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass man als Familie so intensiv in mehreren Regionen investiert. Dafür ein ganz großes Dankeschön!" Es sei wichtig, dass es im Handel noch solche Investoren gebe. "Denn auch wenn vor ein paar Jahren schon viele dachten, demnächst würden Autos nur noch online verkauft, bin ich fest davon überzeugt, dass wir noch ganz lange in solchen schönen Autohäusern Autos verkaufen werden."

Familienunternehmen mit Geschichte

Das Familienunternehmen startete 1977 auf 200 Quadratmetern in einer unterkellerten Doppelgarage. Heute ist die Gruppe mit über 30 Betriebsstätten und 1.500 Mitarbeitern aktiv – von Straubing bis Schwäbisch-Gmünd, von Nürnberg bis Ingolstadt. Rund 6.800 verfügbare Fahrzeuge hat der Händler aktuell im Bestand. Verkauft werden jährlich etwa 35.000 Fahrzeuge, davon 12.000 Neuwagen. Neben den Marken des VW-Konzerns gehören auch Jaguar, Land Rover und MG zum Portfolio.

Firmengründer Georg Bierschneider ist dankbar, dass seine Tochter und sein Schwiegersohn "so viel Mut und Kraft haben", die Firma beständig zu vergrößern. "Ich hätte mir das früher nicht vorstellen können, was bis heute alles passiert ist. Ich freue mich besonders, dass die dritte Generation, Ines und Marc, voll in der Firma eingestiegen sind und dass es weitergeht", sagte der Bierschneider bei der feierlichen Eröffnung.

"Wir freuen sehr auf die neue Region", bekräftigte Michael Fleischmann, Geschäftsführender Gesellschafter. "Wir kommen aus der Oberpfalz, und noch vor zehn Jahren hätte ich es nicht zu träumen gewagt, so weit in den Westen zu gehen." Mit der Übernahme eines Betriebes im Ostalpkreis 2020 und jetzt Donauwörth sei der "Lückenschluss geglückt". "Die Region hat eine starke Kaufkraft. Daher erhoffen wir uns viel – auch im Umkreis“, sagte Fleischmann. Ein Schwerpunkt des Geschäfts der Handelsgruppe liegt auf Audi. Mit der Investition bestätige man das Vertrauen in die Marke – gerade in Zeiten der Transformation, sagte Marc Fleischmann. "Kein anderer Händler investiert derzeit so viel in die Marke. Wir halten zu Audi." In Donauwörth startet nun der dritte Audi-Standort der Gruppe. 

Zwei Markenshowrooms mit Service-Herz

Für das neue Autohaus hat die Bierschneider-Gruppe ein neues Grundstück gekauft. "Wir haben uns gesagt: Mit zwei starken Marken, können wir das packen", erzählte Michael Fleischmann. Um sofort mit voller Power zu starten, hat er sich Fachkräfte aus der Region geholt. 40 Mitarbeiter betreuen jetzt die Kunden. Das Geschäft in den ersten Wochen sei sehr gut angelaufen, freut sich der Geschäftsführende Gesellschafter.

Der Betrieb entstand komplett neu „auf der grünen Wiese“ in enger Abstimmung mit den Bauberatungen von Audi und Cupra. Der Audi-Bereich ist im neuen "Progressive Showroom Concept" (PSC) gestaltet. Bereits am Standort Aalen war Bierscheider im vergangenen Sommer einer der ersten deutschen Partner, die die CI umgesetzt haben. "Mir gefällt das Konzept richtig gut – stimmiger geht‘s nicht", lobte Doris Fleischmann, Geschäftsführende Gesellschafterin. Auch der Seat- und Cupra-Bereich ist in der neuen Marken-CI gestaltet.

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Die beiden Markenwelten sind vereint in der sogenannten Y-Bauweise. Mittig sitz die CI-neutrale Werkstatt mit dem vorgelagerten Kundenbereich und zwei Direktannahmen – für jede Marke eine. Für die Servicekunden gibt es einen eigenen Eingang. "Ich finde das Konzept sehr gelungen", sagte Doris Fleischmann. "Wir haben hier Serviceverträge für Seat, Cupra, Audi, VW und VW Nutzfahrzeuge. Und ich bin sehr stolz, dass wir jetzt bereits ein so tolles Team am Start haben." Neben der mechanischen Werkstatt mit zwölf Bühnenarbeitsplätzen gibt es eine Karosseriewerkstatt mit drei Hebebühnen. "Alle Bereich können wir weiter ausbauen. Wir wollen hier richtig Gas geben und die Kunden auf Beste, Flexibelste und Kompetenteste betreuen." Im Außenbereich gibt es zudem zwei Gebrauchtwagenplätze für die Marken "Audi GW-Plus“ und "Seat Cupra zertifizierte Gebrauchtwagen".

Ein besonderer Fokus lag auf nachhaltigem Bauen. Beheizt wird das Gebäude mit einer Wärmepumpe. Zudem gibt es eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Der Strom kommt von einer 320 kWp Photovoltaikanlage auf dem Dach. Angeschlossen an die Waschanlage ist zudem eine Wasseraufbereitungsanlage. Eine besondere Herausforderung vor allem aufgrund der umfangreichen Vorgaben war der Quarantäneplatz für verunfallte Elektroautos, der aus drei Auffangbehältern besteht, die insgesamt 30 Kubikmeter Abwasser fassen. Diese werden im Havariefall vom örtlichen Entsorger geleert.


Audi-Neubau in Augsburg


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