Die Spritpreise bewegen sich derzeit auf einem schwankenden Niveau. Laut einer aktuellen Auswertung des ADAC lag die Differenz zwischen dem Tageshoch und dem Tagestief im Mai bei Superbenzin E10 bei bis zu 12,5 Cent pro Liter, bei Diesel sogar bei 13,3 Cent. Damit wurde der höchste Unterschied seit Beginn der regelmäßigen Preisanalysen beim ADAC erreicht. Der ADAC empfiehlt, die Preisbewegungen aktiv zu nutzen und bevorzugt abends zu tanken, wenn die Preise im Tagesverlauf am niedrigsten sind.

Billiger, teurer, beides? 

Ob die aktuellen Spritpreise insgesamt als teuer oder günstig einzustufen sind, hängt laut Experten stark vom Vergleichsmaßstab ab. Mit durchschnittlich 1,68 Euro pro Liter Super E10 und 1,56 Euro für Diesel im Mai lagen die Preise zwar deutlich unter den Rekordständen der Ukraine-Krise in den Jahren 2022 und 2023. Gleichzeitig sind sie aber höher als in vielen Jahren zuvor: 2020 fiel der Preis für Diesel zeitweise unter einen Euro, und auch in den 2010er Jahren lagen die Preise durchschnittlich mehr als 20 Cent niedriger.

Inflation verändert die Wahrnehmung

Rechnet man die Inflation seit dem Jahr 2000 mit ein, ergibt sich für Diesel und Benzin aktuell ein mittleres Niveau im Vergleich der letzten 25 Jahre. Ohne diese Anpassung wirken die Preise im historischen Kontext hoch. Der ADAC-Experte Christian Laberer betont zudem, dass die psychologische Gewöhnung eine Rolle spielt. Nach den drastischen Preissprüngen der letzten Jahre wirkten Preise von 1,70 Euro inzwischen fast schon günstig, obwohl sie immer noch über dem langjährigen Durchschnitt liegen.

Die Zusammensetzung des Kraftstoffpreises zeigt, dass ein großer Teil der Kosten auf Steuern und Abgaben entfällt. Allein Energiesteuer, Mehrwertsteuer und CO2-Abgabe summieren sich auf etwa 105 Cent pro Liter Super E10 und 86 Cent pro Liter Diesel. Der Ölpreis macht dagegen derzeit nur etwa 36 Cent pro Liter aus. Hinzu kommen Kosten für Verarbeitung, Vertrieb und Margen. Diese sind zuletzt gestiegen, da auch Löhne, Energie und Logistik teurer wurden.

Ausblick: Tankjahr 2025 auf hohem Niveau

Insgesamt rechnet der ADAC damit, dass das Tankjahr 2025 eines der teuersten seit Beginn der Aufzeichnungen wird. Dennoch können Autofahrer durch abendliches Tanken im Tagesverlauf spürbar sparen.

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