Überraschende Personalentscheidung in Hamburg: Die Krüll Gruppe bekommt nun doch einen neuen Chef. Nach über zehn Jahren an der Spitze zieht sich Michael Babick zum Jahresende aus der Geschäftsführung der Krüll Gruppe zurück. Sein Nachfolger als Sprecher des Gremiums wird der 54-jährige Frank Brecht, ein profilierter Manager mit Stationen bei den Autohausgruppen Glinicke und Hahn.
Babick (57) verlässt das Hamburger Traditionsunternehmen aus privaten Gründen. Man trenne sich im besten Einvernehmen, erklärten sowohl Babick als auch die Krüll-Gesellschafter in einer gemeinsamen Mitteilung.
Babick war mehr als ein Jahrzehnt das Gesicht der Krüll Gruppe. Zusammen mit Karsten Lorenzen und den weiteren Geschäftsführern Carsten Fastenrath und Vassilios Lambrinakos habe er die Entwicklung des Unternehmens maßgeblich geprägt, heißt es. Das Miteinander sei von Anfang an konstruktiv, offen und zielgerichtet gewesen, wie Babick betonte: "Die gelebte Transparenz und ehrliche Kommunikation waren ausschlaggebend für unseren wirtschaftlichen Erfolg."

Die Gesellschafter würdigten seine Verdienste mit großer Anerkennung: "Michael Babick hat in herausfordernden Zeiten Führungsstärke bewiesen und dabei das Unternehmen strategisch und wirtschaftlich stark aufgestellt", heißt es in der Erklärung.
Noch Ende April hatte Krüll Spekulationen um einen möglichen Abgang der Führungskräfte Babick/Lorenzen entschieden zurückgewiesen (wir berichteten). Die jetzt kommunizierte Berufung Brechts wirft deshalb Fragen auf: Warum wurde nicht Karsten Lorenzen zum Sprecher der Geschäftsführung berufen? Immerhin hat er zusammen mit Babick in den vergangenen Jahren solide Geschäftszahlen vorgelegt. Die Gesellschafter werden ihre Entscheidung wohlüberlegt getroffen haben. Ob sie damit auch ein Signal zur zukünftigen Rolle von Lorenzen innerhalb der Gruppe senden wollten, bleibt offen.
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Brecht freut sich jedenfalls auf die neue Aufgabe: "Krüll steht für Qualität, Kundennähe und Leidenschaft. Ich möchte gemeinsam mit dem gesamten Team die Stärken des Unternehmens weiter ausbauen und es für kommende Herausforderungen gut aufstellen."
Die Krüll Gruppe zählt nach eigenen Angaben zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Autohandelsunternehmen in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden über 460 Millionen Euro Umsatz erzielt – "bei einer ausgezeichneten Ertragssituation". Gegründet wurde das Autohaus 1934. Heute hat die Gruppe rund 600 Beschäftigte, führt neun eigene Häuser und arbeitet zudem mit 50 Partnerbetrieben zusammen. Bei den Marken Ford, Volvo, Polestar, Jaguar, Land Rover, LEVC, Ineos und MG Motor gehören die Hamburger zu den Top-Händlern hierzulande. Zugleich ist das Unternehmen Vertragspartner von Opel, Citroën, Nissan und Peugeot.
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