Es drohen Überflutungen, Erdrutsche und Aquaplaning: Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Osten und den Nordosten Deutschlands vor extremen Regenfällen. Erste Auswirkungen sind bereits in Sachsen und Berlin zu spüren.
Nach dem sonnigen Wochenende warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor heftigen Regenfällen im Osten und Nordosten Deutschlands. Betroffen sind demnach Teile Sachsens, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Berlins.
Für Gebiete zwischen Rostock und Stralsund beziehungsweise Teilen der Ostseeinsel Rügen rief der Wetterdienst sogar die höchste Warnstufe aus: Gewarnt wurde vor extrem ergiebigem Regen. Der Wetterdienst rechnet mit Regenmengen zwischen 80 und 140 Liter pro Quadratmeter innerhalb von bis zu zwölf Stunden.
Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte ein DWD-Sprecher, die erwartete Höchstmenge entspreche dem Niederschlag der Flutkatastrophe im Ahrtal. Diese Menge würde laut dem Sprecher in etwa dem doppelten der dort üblichen Menge für den ganzen Monat Juli entsprechen. "In der Nacht kommt ein riesiger Schwal", so der Sprecher. Wegen der fehlenden Berge - anders als im Ahrtal - werde das Wasser aber besser abfließen.
In anderen betroffenen Gebieten in den vier Bundesländern wird etwas weniger Niederschlag erwartet. Dennoch könnten es laut Prognose bei ergiebigem Dauerregen bis zu 70 Liter pro Quadratmeter sein.
Starkregen teilweise bis Dienstagnachmittag
Der Wetterdienst warnte, bei starken Regenfällen könne es zu raschen Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern sowie zu Aquaplaning kommen. Auch Erdrutsche seien möglich. Autofahrer sollten vorsichtig fahren. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben. Bei Hochwasser oder bereits drohenden Überflutungen sollten Keller sofort verlassen werden.
Der Starkregen soll sich gebietsweise bis in den Dienstagnachmittag ziehen.
Überflutete Autobahn, abgesagte Konzerte
Erste Auswirkungen der heftigen Regenfälle spürten bereits etwa die Menschen im sächsischen Vogtland. Hier ist die Autobahn 72 wegen Überschwemmungen zeitweise gesperrt worden.
Zwischen Reichenbach und Treuen gebe es Überflutungen auf den Fahrbahnen in beide Richtungen, teilte der Verkehrswarndienst der Polizei mit. Vorübergehend war die A72 Richtung Zwickau ganz blockiert; anschließend blieb noch die linke Spur gesperrt.
In Berlin ist das für den Montagabend geplante Open-Air-Konzert von Robbie Williams wetterbedingt verschoben worden. Wegen der akuten Wetterlage könne das Konzert nicht wie geplant stattfinden, teilte der Veranstalter mit. Der Auftritt werde aber bereits am Mittwoch nachgeholt, die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Die Sicherheit habe oberste Priorität, erklärte der Konzertveranstalter.
Ausfallen muss auch das Konzert von Opernsängerin Anna Netrebko, das auf dem Gendarmenmarkt geplant war. Ob es hierfür einen Ersatztermin gibt, soll in Kürze bekannt gegeben werden, so der Veranstalter.
Vorbereitungen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern stellen sich die Kreise auf das erwartete Extremwetter ein. Nach Aussage dortiger Sprecher werden etwa Leitstellen in Rostock, im Landkreis Vorpommern-Greifswald und an der Mecklenburgischen Seenplatte verstärkt. Die Kreise rechnen lokal mit Überflutungen und volllaufenden Kellern.
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald empfahl, gegebenenfalls vorbeugend Hochwasser-Schutzmaßnahmen zu treffen. Ein Sprecher der Stadt Rostock sagte, man habe die Bevölkerung über die eigene Warn-App informiert.
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