Das Auswärtige Amt bereitet die Rückholung deutscher Staatsbürger aus Israel vor. Geplant ist ein Charterflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman nach Frankfurt. Auch die selbstorganisierte Ausreise über Ägypten sei möglich.

Das Auswärtige Amt will deutsche Bürger aus Israel über dessen Nachbarland Jordanien ausfliegen. Am kommenden Mittwoch soll es zur Mittagszeit einen Charterflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman nach Frankfurt geben, wie das Ministerium mitteilte. 

"Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand registrierte Deutsche in Israel wurden über diese Möglichkeit und die Modalitäten informiert", sagte eine Sprecherin.

Reise nach Amman selbst organisieren

Betroffene müssen den Angaben zufolge eigenständig die Reise aus Israel nach Amman auf dem Landweg organisieren. Allerdings erschwere die volatile Sicherheitslage derzeit eine Planung von Überlandfahrten.

Der Flug aus Jordanien sei kostenpflichtig. Informationen zur Platzreservierung und andere Details will das Auswärtige Amt später bekanntgeben. Ein Direktflug aus Israel sei wegen der Schließung des Luftraums weiterhin nicht möglich, hieß es.

Jordanien macht Ausnahme bei Visa

Um nach Jordanien zu gelangen, können Bundesbürger mehrere Grenzübergänge nutzen. Deutsche brauchen für die Einreise nach Jordanien ein Visum, das in der Regel online beantragt wird.

"In der aktuellen Sondersituation erteilen die jordanischen Grenzbehörden im Einzelfall auch 'visa on arrival' direkt an der Grenze", teilte das Auswärtige Amt mit. Der Flughafen Amman und die Grenzübergänge nach Jordanien seien geöffnet.

Das Ministerium erklärte weiter, auch eine eigenständig organisierte Ausreise über Israels Nachbarland Ägypten sei möglich. "Für alle Fahrten gilt, dass Sie diese nur nach Abwägung aller Risiken antreten sollten und dabei insbesondere auf die Empfehlungen des israelischen Zivilschutzes achten."

Bereits knapp 5.000 Deutsche auf Elefand-Liste

Zuvor hatte das Ministerium alle Deutschen in Israel, dem Iran und angrenzenden Staaten aufgefordert, sich in die Elefand-Liste einzutragen. Damit können die deutschen Auslandsvertretungen im Notfall schnell Kontakt zu den Menschen aufzunehmen.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, derzeit hätten sich knapp 4.000 Deutsche in Israel bei Elefand registriert, die Zahl steige. In Iran seien knapp 1.000 Deutsche eingetragen.

Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, Optionen für eine Rückholung deutscher Bürger aus Israel zu prüfen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes erkundigen sich immer mehr Menschen nach Ausreisemöglichkeiten.

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