In Deutschland wird heute der bisher heißeste Tag des Jahres erwartet - mit bis zu 40 Grad. Temperaturen, die auch im Bahnverkehr zu Problemen führen. Vor allem in Nordrhein-Westfalen müssen Reisende mit Beeinträchtigungen rechnen.
Die hohen Temperaturen sorgen im Bahnverkehr für Probleme. Vor allem im Westen des Landes müssen sich Reisende weiterhin auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen, teilte die Deutsche Bahn mit.
"Die aktuelle Wetterlage in Deutschland führt derzeit im besonders von der Hitze betroffenen Westen des Landes zu Beeinträchtigungen bei Infrastruktur und einzelnen Fahrzeugen", heißt es auf der Internetseite der Deutschen Bahn. Vor allem in Nordrhein-Westfalen werden bei zahlreichen Linien des Regionalverkehrs Beeinträchtigungen erwartet. Auch die Eisenbahnunternehmen Eurobahn und Nationalexpress warnten, dass einige regionale Linien nur eingeschränkt betrieben werden könnten.
Zudem bestehe auch im Westen Deutschlands das Risiko, dass durch die hohen Temperaturen Böschungsbrände ausbrechen könnten. Die Bahn rief Reisende dazu auf, sich vor Fahrtantritt über mögliche Beeinträchtigungen zu informieren.
Die meisten Störungen im Norden behoben
Am Dienstag hatten mehrere Böschungsbrände im Norden für Behinderungen auf den Bahnstrecken gesorgt - zusätzlich zu den stundenlangen Ausfällen im Zugverkehr aufgrund der Entschärfung eines 500 Kilogramm schweren Blindgängers aus den Zweiten Weltkrieg in Osnabrück.
Betroffene Fahrgäste können ihr Ticket auch für eine spätere Fahrt mit einem anderen Zug nutzen. Die Bahn hob die Zugbindung aufgrund der Beeinträchtigungen auf. Sitzplatzreservierungen konnten kostenfrei storniert werden.
Die meisten Störungen im Bahnverkehr konnten im Norden mittlerweile behoben werden, teilte die Deutsche Bahn weiter mit. Zu Betriebsbeginn am Morgen sei der Zugverkehr ohne größere Probleme angelaufen. Zum Teil komme es noch zu Folgeverspätungen. Das betreffe aber nur einzelne Fahrten und keine spezifischen Strecken. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass sich der Zugverkehr im Norden im Laufe des Tages komplett normalisiert.
Bis zu 40 Grad Celsius erwartet - aber kein Hitzerekord
In Deutschland soll der heutige Mittwoch der Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge der heißeste Tag des Jahres werden. Örtlich könnten die Temperaturen auf bis zu 40 Grad Celsius steigen, im Großteil des Landes werden demnach zwischen 34 und 38 Grad Celsius erwartet. Erst am Dienstag hatte der DWD nach eigenen Angaben die bislang höchste Temperatur dieses Jahres gemessen: 37,8 Grad waren im bayerischen Kitzingen registriert worden.
Der bisherige Hitzerekord für Deutschland wurde am 25. Juli 2019 gemessen und lag bei 41,2 Grad an den Wetterstationen Tönisvorst und Duisburg-Baerl in Nordrhein-Westfalen. Es sei nicht zu erwartet, dass diese Rekordmarke im Laufe des Tages geknackt werde, hieß es vom DWD.
Durch die Hitze drohen in mehreren Teilen Deutschlands Gewitter und teils heftige Unwetter. Ab dem späten Nachmittag warnt der DWD im Nordwesten und in Teilen des Nordens vor teils unwetterartigen Gewittern mit Platzregen, Hagel und schweren Sturmböen, lokal auch Orkanböen. Über Nacht soll sich die Wetterlage dann entspannen und die Temperaturen sinken. Über der Mitte und im Nordosten soll es noch Niederschläge geben, die am Donnerstagnachmittag bis in den Südosten ziehen. Lokal können laut DWD noch einzelne Unwetter mit Starkregen auftreten.
Wie hängen Hitzewellen mit dem Klimawandel zusammen? Der Zusammenhang zwischen der Erderwärmung und dem Auftreten von Extremtemperaturen ist in der Forschung belegt: Auch wenn einzelne Wetterphänomene nur schwer eindeutig aus dem Klimawandel abgeleitet werden können, treten Hitzewellen laut Weltklimarat mit der zunehmenden Erderwärmung insgesamt häufiger auf - und sie werden intensiver. Die Gefahr langer Dürrephasen mit wenig oder gar keinem Regen steigt ebenfalls.Eine Zunahme außergewöhnlich heißer Tage zeigt sich auch in Deutschland. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat sich die Zahl der Tage, bei denen die Lufttemperatur im deutschlandweiten Mittel bei mindestens 30 Grad Celsius liegt, seit den 1950er-Jahren von durchschnittlich drei pro Jahr auf neun verdreifacht. Auch markante Hitzeperioden haben laut DWD in Häufigkeit und Intensität zugenommen.
Bereits jetzt gefährden Hitzewellen in Europa jährlich das Leben Zehntausender Menschen. Schätzungen zufolge starben in den Sommern 2003, 2010 und 2022 jeweils zwischen 55.000 und 72.000 Menschen an den Folgen von Hitzewellen. In Deutschland sind im vergangenen Jahr nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) etwa 3.000 Menschen infolge von Hitze gestorben sind. Als besonders gefährdet gelten ohnehin schon vulnerable Gruppen wie alte Menschen oder Personen mit Vorerkrankung. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Folgen extremer Hitze zumindest abzumildern, in Städten etwa durch die Begrünung von Flächen, Gebäuden und Dächern. Jan Busche, NDR, tagesschau, 02.07.2025 06:28 Uhr
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