Der Kampf gegen den Waldbrand in Brandenburg und Sachsen dauert jetzt schon Tage. Inzwischen mussten weitere Menschen ihre Häuser verlassen. Ab dem Nachmittag könnte es noch kritischer werden.

Der Kampf gegen den Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg geht weiter. Die Nacht sei zwar ruhig gewesen, wie das Landratsamt Meißen mitteilte. 600 Kräfte unter anderem der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes und der Bundeswehr seien aber weiterhin im Gebiet unterwegs. Auch ein Löschhubschrauber soll bei Tageslicht unterstützen, hieß es. Denn die Lage bleibe angespannt.

Am späten Freitagabend waren 45 Anwohner aus dem Ort Jacobsthal Bahnhof in der sächsischen Gemeinde Zeithain evakuiert worden. Auch eine Bahnstrecke in dem Bereich ist laut Landratsamt von den näher kommenden Flammen bedroht. Erst am Mittwochabend mussten im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser rund 100 Menschen, unter ihnen auch Heimbewohner, ihr Zuhause verlassen. Hier ist das Feuer nun bis 300 Meter an die Wohnanlage herangerückt.

Feuerwehr: Nachmittag könnte "kritisch" werden

In den Abschnitten Neudorf/Lichtensee und rund um die Kaserne Zeithain habe sich die Lage nicht verändert, sie bleibe aber schwierig, erklärte das Landratsamt weiter. Einzelne kleinere Brände könnten aufgrund des munitionsbelasteten Bodens nicht erreicht werden.

Auf der Brandenburger Seite war die Lage in der Nacht noch ruhig. Für heute sind nach Angaben des rbb allerdings zusätzliche Kräfte eingeplant, weil die Winddrehung bereits erwartet wurde. Wegen steigender Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit könnte es ab dem Nachmittag "kritisch" werden, so Martin Neumann, Einsatzleiter von der Feuerwehr Liebenwerda. Die umliegenden Feuerwehren sind demnach vorbereitet.

Bayern kommt Thüringen zur Hilfe

Auch beim großen Feuer in Thüringen dauern die Löscharbeiten an. Auf der Saalfelder Höhe konnten die Einsatzkräfte über Nacht eine Ausbreitung verhindern. "Wir haben die Lage gehalten, wie sie gestern war", berichtete der Sprecher des Landratsamts, Peter Lahann. Tagsüber solle jetzt verstärkt gelöscht werden. Dazu werde noch ein dritter Hubschrauber erwartet. Aktuell seien rund 500 Helferinnen und Helfer im Einsatz.

Zusätzlich zu Hubschraubern der Landes- und Bundespolizei solle heute noch ein dritter Hubschrauber aus Bayern zu Hilfe kommen. Der Waldbrand gilt als einer der größten in Thüringen seit mindestens rund 30 Jahren. Das Feuer war am Mittwoch nahe des Saalfelder Ortsteils Gösselsdorf aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich schließlich auf eine Fläche von mindestens 250 Hektar ausgebreitet.

Katastrophenfall um Saalfeld gilt weiter

Die Lage sei zwar stabil, sagte Sina Rauch, Sprecherin der Stadtverwaltung Saalfeld. Dass der am Mittwoch ausgerufene Katastrophenfall aufgehoben werden könne, sei aber nicht in Sicht. Die Fachleute vor Ort blickten mit Sorge auf das Wetter: Große Niederschläge seien am Wochenende nicht zu erwarten. Stattdessen hat der Wind zugenommen. "Und der fegt immer wieder in die Schwelbrände hinein", so Rauch.

Das Feuer war am Mittwoch nahe des Saalfelder Ortsteils Gösselsdorf aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich auf eine Fläche von mindestens 250 Hektar ausgebreitet. 

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.