Dass Donald Trump es für möglich hält, Sean "Diddy" Combs zu begnadigen, ist bereits länger klar. Nun werden die Überlegungen laut einem Insider konkreter. Im Weißen Haus gibt man sich bedeckt.

Fast zwei Monate nachdem Donald Trump öffentlich über eine mögliche Begnadigung für Sean "Diddy" Combs spekuliert hatte, nimmt die Diskussion konkrete Formen an. Wie ein Regierungsvertreter dem US-Magazin "Deadline" bestätigte, werde eine vollständige präsidentielle Begnadigung für den Gründer von Bad Boy Records nun "ernsthaft erwogen".

Mehrere Vertraute des inhaftierten Rappers haben sich laut Insidern an das Weiße Haus gewandt. Das Thema sei von "nur einem weiteren Trump-Gedankenspiel zu einem umsetzbaren Ereignis" aufgestiegen, nachdem Combs Anfang Juli in seinem New Yorker Sexhandel-Prozess teilweise schuldig gesprochen wurde.

Seit seiner Verhaftung im September 2024 wurde Combs wiederholt eine 50-Millionen-Dollar-Kaution und die Entlassung aus dem Metropolitan Detention Center in Brooklyn verweigert. Bei seiner noch bevorstehenden Urteilsverkündung am 3. Oktober 2025 könnte der Rapper zu zwei bis drei Jahren Gefängnis verurteilt werden - minus die bereits verbüßte Zeit.

Auf Anfrage von "Deadline" wollte sich das Verteidiger-Team des Rappers nicht zu möglichen Begnadigungsgesprächen äußern. Während mehrere Personen aus Combs' persönlichem und beruflichem Umfeld aktiv um eine Intervention des Weißen Hauses gebeten haben, hatte das Verteidigungsteam selbst keine bedeutende Beteiligung an diesem Prozess, schreibt das Magazin. Das Weiße Haus erklärte, es werde "nicht zur Existenz oder Nichtexistenz irgendwelcher Begnadigungsanträge" Stellung nehmen.

Trump und Combs: "Gute" Freunde

Combs war am 2. Juli dieses Jahres nach einem achtwöchigen Sexhandel-Prozess den schwersten der gegen ihn erhobenen Strafanzeigen entgangen. Bereits vor dem Urteil hatte Trump am 30. Mai erklärt, dass er bezüglich einer Diddy-Begnadigung "sicherlich die Fakten prüfen würde, wenn ich denke, jemand wurde schlecht behandelt, ob sie mich mögen oder nicht". Wie mehrere Parteien bestätigen, ist in der turbulenten Welt von Trump jede Entscheidung über eine Begnadigung von Combs so lange offen, bis der Präsident sie tatsächlich unterzeichnet hat, denn ohne Trumps Unterschrift auch keine Begnadigung.

Das "presidential pardon" ist eine Begnadigung durch den Präsidenten, mit der die Strafe für verurteilte Verbrechen ganz oder auch teilweise aufgehoben werden kann. Der Präsident hat die verfassungsmäßige Befugnis, Straferlasse zu gewähren, etwa um jemanden von einer Strafe zu befreien oder eine Verurteilung aufzuheben.

Einst ein Trump-Unterstützer wurde Combs während der ersten Amtszeit des Republikaners sehr kritisch ihm gegenüber und unterstützte 2020 Joe Biden. Trump und Combs kennen sich seit Jahrzehnten, 2012 nannte der heutige Präsident den Musiker einen "guten Freund".

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