In zwei von fünf Anklagepunkten wird Musik-Mogul Sean "Diddy" Combs Anfang Juli schuldig gesprochen. Damit wollen sich seine Anwälte nicht zufriedengeben. Sie gehen in die Offensive und wollen eine Neuverhandlung.

Die Anwälte von Sean "Diddy" Combs fordern die vollständige Aufhebung seiner Verurteilung - oder einen neuen Prozess. Der Hip-Hop-Mogul war in einem aufsehenerregenden Prozess Anfang Juli in zwei Anklagepunkten wegen "Transport und Nötigung zur Prostitution" schuldig gesprochen worden. Die Jury sah es als erwiesen, dass er Freundinnen und männliche Sexarbeiter für sexuelle Begegnungen, sogenannte "Freak Offs", durch die USA und ins Ausland geflogen hatte. Von den Vorwürfen wie Sexhandel, Erpressung und organisierte Kriminalität wurde Combs dagegen freigesprochen.

In neuen Dokumenten werfen Combs' Verteidiger der Staatsanwaltschaft laut "Sky News" vor, ihren Mandanten seit seiner Verhaftung im September "als Monster dargestellt" zu haben. Der zweimonatige Prozess habe jedoch gezeigt, dass der 55-Jährige weder seit 20 Jahren eine kriminellen Vereinigung, noch Sexhandel mit Frauen betreibe. Diese Vorwürfe gegen ihn seien im Prozess "nicht durch glaubwürdige Beweise gestützt worden". Daher seien sie auch von der Jury zurückgewiesen worden, argumentieren Combs Anwälte. Sie haben nun einen Antrag beim Gericht gestellt, in dem sie fordern, dass dieses "entweder einen Freispruch oder zumindest eine neue Verhandlung" in Bezug auf die Prostitutionsdelikte gewähren solle.

"Es ist unbestritten, dass Combs keine kommerziellen Motive hatte und dass alle Beteiligten volljährig waren", heißt es laut "Sky News" in dem Schreiben der Anwälte. So sollen sich die angeblichen männlichen Opfer "freiwillig für die Reise und die Teilnahme an den Aktivitäten entschieden" haben. Das Urteil bestätige zudem, dass die betroffenen Frauen während der Freak-Offs oder Hotelübernachtungen "nicht schutzbedürftig waren, ausgebeutet oder sexuell missbraucht wurden".

Alle Beteiligten seien erwachsen gewesen und hätten freiwillig gehandelt, argumentieren Combs' Anwälte. Die Beweislage der Staatsanwaltschaft für die zwei Delikte, in denen der 55-Jährige tatsächlich schuldig gesprochen wurde, sei außerdem "bestenfalls dünn".

Combs will in den Hausarrest

Ob das Gericht der Forderung nach Freispruch oder Neuverhandlung folgt, bleibt abzuwarten. Die Strafmaßverkündung ist für den 3. Oktober angesetzt. Combs drohen für seine Verurteilung bis zu zehn Jahre Gefängnis pro Anklagepunkt.

Seit seiner Verhaftung vor zehn Monaten sitzt der Musiker in einem New Yorker Gefängnis ein. Wie unter anderem "New York Post" berichtet, wurde gerade erst ein neuer Kautionsantrag eingereicht: Gegen eine Zahlung von 50 Millionen Dollar will Combs in seine Villa in Miami in den Hausarrest entlassen werden.

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