Der ZDF-Fernsehrat hat die Angriffe auf die für den Sender tätigen Journalisten Dunja Hayali und Elmar Theveßen verurteilt. Das oberste ZDF-Gremium erklärte bei seiner Sitzung am Freitag in Mainz, dies betreffe „jede Form von Hetze und politischem Druck, mit dem versucht wird, unabhängige und kritische Berichterstattung einzuschränken.“

Die Moderatorin und der Leiter des ZDF-Studios in Washington waren wegen Formulierungen im Zusammenhang mit dem Attentat auf den amerikanischen Aktivisten Charlie Kirk in die Kritik geraten und angegriffen worden. Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hatte gefordert, Theveßen das Journalisten-Visum für die USA zu entziehen.

ZDF-Intendant Norbert Himmler erklärte, was das ZDF in den vergangenen Tagen erreicht habe, sei „in weiten Teilen keine Kritik mehr“ und entbehre jeglicher Verhältnismäßigkeit. „Meine Kolleginnen und Kollegen sind seit mehr als einer Woche Hass und Hetze im Netz ausgesetzt, offene Drohungen werden gegen sie ausgesprochen, bis hin zu Morddrohungen“, so Himmler. Das ZDF sei selbstkritisch, „auch mit Kritik von außen setzen wir uns sehr gewissenhaft auseinander“.

Zugleich verwahrte sich Himmler. „Einschüchterung und Drohungen nehmen wir nicht hin. Wir verteidigen die Pressefreiheit und stellen uns klar vor unsere Kolleginnen und Kollegen“, sagte der ZDF-Intendant. Hayali hatte aufgrund der Angriffe am Mittwoch eine „Auszeit“ angekündigt, während der sie nicht in sozialen Medien präsent sein wolle.

ZDF-Intendant erinnert an Bedeutung von Pressefreiheit

„Pressefreiheit ist für die Demokratie ein unverhandelbares Gut“, heißt es auch in der vom Fernsehrat verabschiedeten Erklärung. Zur Aufgabe von Medienschaffenden gehöre auch eine Einordnung von politischen Ereignissen. „Wer sie daraufhin beleidigt oder bedroht, gefährdet den öffentlichen Diskurs einer freien und vielfältigen Gesellschaft.“

Der Fernsehrat unterstützt in seiner Erklärung auch den Appell deutscher Medienunternehmen an die Bundesregierung, sich auf diplomatischem Wege bei der US-Administration gegen die geplante US-Visareform für ausländische Journalisten auszusprechen: „Willkürliche Verkürzungen von Visa-Laufzeiten für Journalistinnen und Journalisten schaffen eine Erpressbarkeit durch ausländische Regierungen“, so der Fernsehrat.

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