In ihrem zehnten gemeinsamen Fall ermitteln Grandjean und Ott in einem wahren Horrorszenario: Unbekannte haben Tausende Herzimplantate gehackt und töten deren Träger durch starke Elektroschläge.
Was passiert?
Fast zeitgleich sterben in der gesamten Schweiz mehrere Menschen an einem Herzstillstand. In Zürich sind es gleich vier "außergewöhnliche Todesfälle", die eine Untersuchung durch die Kriminalpolizei erforderlich machen. Das war es dann also mit dem ruhigen Wochenende für Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler), die bald herausfinden, dass alle Opfer eines gemeinsam haben: einen implantierten Defibrillator, einen sogenannten ICD. Statt aber die Herzen seiner Träger im Notfall mit einem schwachen Stromstoß wieder in Gang zu bringen, haben die verbauten Implantate ("Das sind keine Herzschrittmacher!") tödliche Stromschläge verteilt.
Die Zürcher Kommissarinnen stehen unter enormem Druck, weil regelmäßig weitere Todesmeldungen eintreffen und Staatsanwältin Wegenast (Rachel Braunschweig) aus Angst vor einer Massenpanik kurzerhand eine Nachrichtensperre verhängt. Die allerdings droht zu bröckeln, weil eine Sensationsjournalistin bereits Lunte gerochen hat. Derweil trifft eine absurd hohe Lösegeldforderung in dreistelliger Millionenhöhe ein: Hacker versprechen, für den Betrag einen digitalen Schlüssel zu liefern, der die manipulierten Herzimplantate entschärfen soll. Und als wäre das alles noch nicht genug, findet Ott heraus, dass ihre eigene Mutter ebenfalls Trägerin eines der kompromittierten ICDs ist.
Worum geht es wirklich?
"Kammerflimmern" ist weniger Krimi als Tech-Thriller. Und will dergestalt das Spannungsfeld zwischen Patientenwohl und kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen im Gesundheitssektor anhand hastig und schlampig programmierter Technologie ausleuchten.
Wegzapp-Moment?
"Ich habe zum ersten Mal mit Splitscreens gearbeitet", erklärt Regisseurin Barbara Kulcsar ihren Versuch, Spannung und atemloses Tempo zu vermitteln. Mehr als 20 Jahre hatte die Regisseurin Zeit, dafür bei "24" abzuschauen. Das Ergebnis: lauwarm.
Wow-Faktor?
Die Vorstellung, dass im menschlichen Körper implantierte Hardware (so wie hier die ICDs) genau wie jedes andere elektronische Gerät regelmäßige Softwareupdates braucht - und dass die dann zumindest theoretisch anfällig für Hackerangriffe ist.
Wie ist es?
6,5 von 10 Punkten. "Jedes Drehbuch hat seine Tücken", sagt Co-Autor André Küttel. "Bei diesem 'Tatort' waren es die technischen Aspekte. Wie kann man dem Publikum komplexe Sachverhalte aus der digitalen und medizinischen Welt vermitteln, ohne es zu langweilen? Wir wollten der Realität möglichst nahekommen, aber gleichzeitig packend wie emotional erzählen." Während das mit der Spannung in "Kammerflimmern" ganz passabel funktioniert, schafft es das anonyme Massensterben nicht, auch die Herzen der Zuschauer anzusprechen.
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