Sie war die wohl berühmteste Primatenforscherin und Umweltaktivistin, nun ist Jane Goodall im Alter von 91 Jahren gestorben. Prominente und Organisationen weltweit würdigen ihr Vermächtnis.

Sie setzte sich auch im hohen Alter unablässig für Tier- und Naturschutz ein, hat die Verhaltensforschung und die Welt nachhaltig geprägt: Jane Goodall. Wie das nach ihr benannte Institut mitgeteilt hat, ist die Primatenforscherin und Umweltaktivistin im Alter von 91 Jahren verstorben. Unzählige Menschen und Organisationen trauern in den sozialen Medien um ein Vorbild.

So auch in Hollywood. "Heute haben wir eine wahre Heldin für unseren Planeten verloren, eine Inspiration für Millionen und eine liebe Freundin", erklärte etwa Leonardo DiCaprio. Der Schauspieler erinnerte daran, wie die Forscherin Generationen Hoffnung und Verantwortung vermittelt habe. "Meine letzte Nachricht an Jane war einfach: 'Du bist meine Heldin.' Jetzt müssen wir alle ihre Fackel weiter tragen."

"Jane Goodall war eine legendäre Persönlichkeit und eine Freundin", trauert Maria Shriver, Journalistin und Ex-Frau von Arnold Schwarzenegger, auf X. "Ich habe sie bewundert, von ihr gelernt und mich sehr geehrt gefühlt, über die Jahre Zeit mit ihr verbringen zu dürfen. (...) Sie hat das Leben aller Menschen, die sie berührt hat, verändert. Die Welt hat heute eine ihrer Besten verloren, und ich habe jemanden verloren, den ich sehr verehrt habe."

Der britische Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan würdigten Goodall als "visionäre Humanistin, Wissenschaftlerin, Freundin des Planeten und Freundin von uns". Dabei teilten die Sussexes auch eine intime Erinnerung, die ihre besondere Verbindung zu Goodall unterstreicht. "Ihr Engagement, Leben zu verändern, ging über das hinaus, was die Welt sah, und auch über das hinaus, was wir persönlich empfanden", sagten sie in einem Statement gegenüber dem "People"-Magazin. "Sie hielt unseren Sohn Archie, als er geboren wurde, und überschüttete alle, die das Privileg hatten, sie zu kennen, mit Liebe und Fürsorge. Wir werden sie sehr vermissen."

Hollywood-Star Michael Douglas verabschiedet sich zu einem gemeinsamen Bild mit der Verstorbenen von seiner Kollegin als UN-Friedensbotschafterin. "Ihr Vermächtnis wird für immer in Erinnerung bleiben, dank ihres unerschütterlichen Engagements für unseren Planeten", schreibt der Schauspieler. "Mein tiefstes Beileid gilt der Familie Goodall."

Als "absolut bemerkenswerte Frau" beschreibt die britische Sängerin Ellie Goulding Jane Goodall in einem Kommentar unter der traurigen Nachricht vom Tode der Aktivistin. Goulding verspricht, ihre Botschaft weiterhin zu vermitteln und ihre Mission fortzuführen. "Diese brillante Frau hat dieser Welt so viel gegeben", schreibt sie zudem in einer Instagram-Story auf ihrem eigenen Account. "Sie hat uns daran erinnert, dass wir die Natur sind, und diese nicht zu schützen, bedeutet, uns selbst nicht zu beschützen."

Die Band Garbage wünscht einem "wunderschönen Engel" eine "gute Nacht" und bedankt sich für alles, was Jane Goodall getan hat. "Du hast deine irdische Aufgabe mit erstaunlicher Güte, Anmut und Weisheit erfüllt. Die Welt ist ohne dich ein viel ärmerer Ort. Wir haben einen Koloss verloren. Eine Titanin. Eine Göttin."

Kanadas ehemaliger Premier Justin Trudeau ist "zutiefst betrübt über den Tod von Dr. Jane Goodall", wie er auf X schreibt. "Sie war eine Pionierin, deren Forschung und Engagement unser Verständnis der Natur grundlegend verändert haben. Ihre Weisheit und ihr Mitgefühl werden in jedem Naturschutzprojekt weiterleben. Wir alle, die wir so sehr von ihr inspiriert wurden, werden sie sehr vermissen."

Die Vereinten Nationen trauern unter anderem in einem Beitrag auf Instagram um Jane Goodall: "Die Wissenschaftlerin, Naturschützerin und UN-Botschafterin des Friedens setzte sich unermüdlich für unseren Planeten und alle seine Bewohner ein und hinterlässt der Menschheit und der Natur ein außergewöhnliches Vermächtnis." Man werde die Verstorbene niemals vergessen und wolle sich stets darum bemühen, dieses Vermächtnis zu würdigen.

Unterdessen teilt die Umweltschutzorganisation Greenpeace Eindrücke von Momenten, "in denen wir die Ehre hatten, sie während ihrer langjährigen Aktivismusarbeit zu begleiten" - und verabschiedet sich zu mehreren Bildern mit einem "Danke, Jane". Will McCallum, Co-Chef von Greenpeace UK, erklärte laut BBC: "Sie wurde zu einer unermüdlichen Verfechterin des Schutzes von Wildtieren und Wäldern und inspirierte Millionen von Menschen zum Handeln."

Thomas Schultz-Jagow von der Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) zeigt sich auf der Plattform X "zutiefst betrübt über den Verlust von Dr. Jane Goodall, deren inspirierende Karriere dazu beigetragen hat, die Art und Weise zu verändern, wie wir Tiere als fühlende Wesen untersuchen und betrachten". Als Vorreiterin in einem damals von Männern dominierten Sektor sei die Wissenschaftlerin "eine Inspiration für Generationen von Frauen, die in ihre Fußstapfen getreten sind", gewesen.

Mit ihren jahrzehntelangen Beobachtungen von Menschenaffen im afrikanischen Dschungel hatte Jane Goodall neue Standards für die Primatenforschung gesetzt. Goodall fand heraus, dass Schimpansen individuelle Persönlichkeiten sind und erstaunliche Leistungen vollbringen können: So stellen sie Werkzeuge her und nutzen Hilfsmittel wie Stöcke, um damit in Termitenhügeln herumzustochern. Sie kommunizieren, haben Gefühle und ernähren sich keineswegs nur vegetarisch, sondern fressen auch Fleisch. Die Verhaltensforscherin beobachtete auch brutale, kriegsähnliche Attacken der Affen untereinander - die Tiere hätten auch "eine dunkle Seite in ihrer Natur", wie sie resümierte.


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