Trauer um Rosa von Praunheim: Der Filmemacher, Autor und Schwulenaktivist ist laut mehreren Medienberichten im Alter von 83 Jahren in Berlin gestorben. Das berichten der „Tagesspiegel“ und das Magazin „Stern“. Der Filmemacher, der mit bürgerlichen Namen Holger Radtke hieß, konzipierte und realisierte rund 150 Kurz- und Langfilme.
Mit der Filmdokumentation „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ wurde er Anfang der Siebzigerjahre bundesweit bekannt und brachte so auch das damals verdrängte Thema Homosexualität in die öffentliche Diskussion ein. Sein zweiter Streifen „Die Bettwurst“ von 1971 gilt als Kultfilm.
Für viel Aufsehen sorgte im Jahr 1991 sein indirektes Outing von prominenten Homosexuellen wie Alfred Biolek und Hape Kerkeling in der RTL-Show „Explosiv – der heiße Stuhl“.
Von Praunheim stellte queere Szenegrößen wie Charlotte von Mahlsdorf („Ich bin meine eigenen Frau“) einem größeren Publikum vor und schenkte Altstars wie Lotti Huber eine zweite Karriere. Seine Filme erhielten auch internationale Aufmerksamkeit und waren auf zahlreichen Festivals zu sehen, ebenso wie in renommierten Museen und Galerien weltweit.
Der 83-Jährige hatte erst kürzlich seinen langjährigen Lebensgefährten Oliver Sechting geheiratet, wie das Paar selbst auf Instagram publik machte.
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