Bei den Filmfestspielen in Cannes zeigt sich Jodie Foster verzweifelt angesichts der aktuellen politischen Lage in den USA. Die zweifache Oscar-Preisträgerin zieht daraus auch berufliche Konsequenzen.

Jodie Foster gehört zu den US-Promis, die sich seit dem Beginn von Donald Trumps zweiter Amtszeit immer wieder offen gegen ihn als Präsidenten ausgesprochen haben. Bei den Filmfestspielen in Cannes stellte sie ihren neuen Film "Vie privée" vor und nahm dies zum Anlass, sich mit deutlichen Worten zur aktuellen politischen Lage in den USA zu äußern. "Es ist wahr, dass es im Moment schwer ist, in den Vereinigten Staaten zu leben", erklärte die 62-Jährige auf die Frage, ob die Politik von Trump ein Faktor sei, warum sie gerade lieber in Europa drehe.

"Es ist herzzerreißend. Und ich muss die Leute immer daran erinnern, dass ich mein Land liebe, obwohl ich eine europäische Ausbildung habe. Ich liebe mein Land, und ich liebe es, Amerikanerin zu sein. Ich weiß, das klingt verrückt, oder?", sagt Foster, die auf einer französischen Schule war und in dem Film fließend Französisch spricht.

"Es klingt ein bisschen übertrieben patriotisch, aber für mich ist Amerika ein Gefühl, als würde man mit seinem Großvater auf Pferden reiten, die Rolling Stones hören und bis vier Uhr morgens tanzen. Es sind all diese Dinge, die dich ausmachen", fasste die zweifache Oscar-Preisträgerin ihre Liebe zu ihrer US-amerikanischen Heimat zusammen. "Es ist schwer, die Tragödie mit anzusehen, die der Demokratie gerade widerfährt", erklärte Foster.

Fosters Französisch war zu perfekt

In "Vie privée" verkörpert sie eine US-amerikanische Psychiaterin in Paris, die nach dem vermeintlichen Suizid einer Patientin auf eigene Faust ermittelt. Ansonsten eher kühl und distanziert, steigert sie sich leidenschaftlich in die Suche nach dem wahren Grund für den Tod ihrer Patientin hinein und gerät darüber in eine Krise.

Regisseurin Rebecca Zlotowski sagte, sie habe Foster zwingen müssen, beim Dreh Fehler in ihr Französisch einzubauen, weil ihre Aussprache zu perfekt gewesen sei und das nicht zur Rolle gepasst hätte. "Ich bin im Französischen ein ganz anderer Mensch als im Englischen. Meine Stimme ist anders. Die Art, wie ich mich ausdrücke, ist anders", erklärte Foster. Sie sei, wenn sie auf Französisch drehe, "ein bisschen verletzlicher und unsicherer": "Ich will keine Fehler machen und bin unbeholfen, etwas nervös."

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