Er hatte sich selbst auf Platz drei gesehen - und stand plötzlich ganz oben: Diego Pooth ist der Überraschungssieger von Let's Dance 2025. Und Fabian Hambüchen? Dem ist die Enttäuschung anzusehen. Im großen Finale aber berührte vor allem der Zweitplatzierte.
Damit hatte am Ende dann doch kaum jemand gerechnet - am wenigsten wohl er selbst: Diego Pooth und Ekaterina Leonova holen sich den begehrten Let's Dance-Pokal. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen, das kaum knapper hätte ausfallen können, wurde "der Letzte an Punkten plötzlich der Erste". Daniel Hartwich brachte es auf den Punkt: Mal sah man Diego vorn, mal Fabian Hambüchen, mal Taliso Engel.
Diego selbst zeigte sich überwältigt: "Ich war fest davon überzeugt, dass wir den dritten Platz belegen. Ich kann es gar nicht glauben." Auch Ekaterina sagte offen: "Nie im Leben hätte ich mit dem Sieg gerechnet." Es war ein Abend voller gegenseitigem Respekt - aber auch mit sichtbar enttäuschten Gesichtern. Vor allem Fabian konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. "Jeder von uns hätte es verdient gehabt", sagte er. Und hatte damit recht.
Natürlich waren die letzten drei Finalisten spürbar aufgeregt. Die Anspannung lag in der Luft - kein Wunder, schließlich mussten sie abermals drei Tänze absolvieren: den Jurytanz, ihren persönlichen Lieblingstanz und am Ende den alles entscheidenden Freestyle.
Doch diese letzte Show der Staffel zeigte einmal mehr, warum Let's Dance nach all den Jahren nichts von seiner Magie verloren hat. So präsentierten die Profitänzer Vadim Garbuzov und Kathrin Menzinger eindrucksvoll, was man sonst nur auf der Tour zu sehen bekommt - darunter Vadim in einer furiosen Michael-Jackson-Hommage, die das Publikum von den Sitzen riss.
Es war auch ein Abend der Rückkehr, denn die bereits ausgeschiedenen Promis betraten noch einmal die Bühne - manche fast schon vergessen. Besonders Marc Eggers bewies mit einem Contemporary, wie viel Ausdruck in ihm steckt. Wirbelwind Christine Neubauer fegte noch einmal mit ungebremster Energie übers Parkett. Und Marie Mouroum? Die Stuntfrau ging an diesem Abend als Tanzqueen der Herzen von der Bühne. Auch viele Zuschauer sahen das so. Ein treffender Kommentar auf X: "Diese Staffel ist so seltsam mit Rauswürfen. Marie und Marc hätten beide viel weiter vorne sein müssen!"
"Ich hab nicht genug Punkte für euch"
Diego Pooth tanzte im Finale souverän und gewohnt charmant. Im Jurytanz präsentierte er sich rhythmisch präzise und konzentriert. "Hot & tight!", urteilte Motsi. Auch Llambi lobte die klare Entwicklung. Noch emotionaler wurde es beim Lieblingstanz, einem langsamen Walzer: Ekaterina Leonova, sichtlich bewegt, sprach von der "krassesten Entwicklung", die sie je bei einem ihrer Tanzpartner erlebt habe. Diego widmete ihr ein paar letzte Worte, beide kämpften mit den Tränen. Und Ekat bewies einmal mehr, warum sie zu den stärksten Coaches der Show gehört.
Der Final-Freestyle zu einem Dschungelbuch-Medley war tänzerisch ambitioniert, kreativ erzählt, aber nicht fehlerfrei. Man merkte, dass Diego sich oberkörperfrei nicht ganz wohlfühlte. Einige Unsicherheiten waren nicht zu übersehen. Dennoch: eine ehrliche Reise, getragen von Charme und einer Entwicklung, die sich sehen lassen konnte.
"Taschentücher?" Bestimmt gleich Mangelware!
Para-Schwimmer Taliso Engel beeindruckte gemeinsam mit Patricija Ionel mit einer Performance, die nicht nur tänzerisch, sondern auch emotional unter die Haut ging. Sein Tango war stark, atmosphärisch und ausdrucksstark. Jorge sprach von einem "sexy Tango", Motsi betonte die besonderen Herausforderungen im Training: "Ich habe nicht genug Punkte für euch." Llambi sprach von "einem vertrauten und lebhaften Tanz"- und traf damit ins Schwarze.
Beim Lieblingstanz, einem Contemporary, offenbarte Taliso eine zutiefst berührende Seite: offen, verletzlich, mit einer Körpersprache, die Gänsehaut hinterließ. Llambi war beeindruckt: "Einer der schönsten Tänze der gesamten Staffel."
Der Final-Freestyle, getanzt zu einem Medley aus "Titanic", war für viele jedoch der bewegendste Moment des Abends - vielleicht der gesamten Staffel. Der Saal hielt den Atem an. Dann: Standing Ovation. Motsi sprach von einer "unglaublich schönen, zutiefst bewegenden Darbietung". Taliso konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Auch Llambi war sichtlich ergriffen: "Der Konsum von Taschentüchern dürfte heute Abend explodiert sein."
"30 Punkte - auf Wiedersehen!"
Fabian Hambüchen lieferte im Finale eine Leistung ab, die außergewöhnlich war. Der Paso Doble war kraftvoll und technisch nahezu perfekt. Jorge González nannte ihn "deinen besten Tanz" und Llambi sagte nur: "30 Punkte - auf Wiedersehen!" Mit dem Tango setzte Fabian nach: ausbalanciert, punktgenau, souverän. "Weltklasse", fand Llambi.
Der Final-Freestyle war ein Kontrastprogramm: Fabian in der Rolle des Comic-Helden Popeye. Es war ein Spektakel - mit Show, Witz und akrobatischer Energie. "Mega!", fand Motsi. Das Publikum jedoch war gespalten: Die einen feierten die Inszenierung, die anderen vermissten die emotionale Tiefe. Vielleicht war genau das der Moment, in dem sich das Pendel zugunsten eines anderen drehte.
Und am Ende? Ging es um mehr als Punkte. Es war - wie Daniel Hartwich es nannte - "eine Reise". Eine, die viele berührte, aber einige eben besonders. Let's Dance hat wieder einmal gezeigt: Wer sich bewegt, kann auch andere bewegen.
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