In der Löwenhöhle geht es diesmal sehr emotional zu. Während Janna Ensthaler mit aufwühlenden Erinnerungen kämpft, ziehen Ralf Dümmel und Nils Glagau in die Deal-Schlacht. Und Judith Williams und Tillman Schulz krempeln mal eben ein komplettes Start-up um.
In der Löwenhöhle kämpfen Investoren und Gründer nicht immer nur um nackte Zahlen und harte Fakten. Oftmals geht es auch um Herzensangelegenheiten und um das Gefühlsduell zwischen Kopf und Bauch. Als das Gründer-Ehepaar Jennifer und Oliver Tlusteck aus Waltershausen vor die Löwen tritt, fahren die Emotionen bei Janna Ensthaler sofort Achterbahn. Nach der Geburt ihrer letzten Tochter sorgte ein resistenter Keim für die "48 schlimmsten Stunden" ihres Lebens.
Diese Erinnerungen kommen wieder hoch, als die beiden Gründer von ihrem Frühchen-Drama berichten. Sekunden später geht es um winzig kleine Strickmützchen und Babybodys. Plötzlich sind die Ängste von einst wieder allgegenwärtig. Janna Ensthaler würde nur allzu gerne helfen und das Gründer-Paar bei ihrer aufwühlenden Start-up-Reise zur Seite stehen. Aber ist "meinmaikämpfer" am Ende des Tages auch ein Investment-Case? Janna kämpft sichtlich mit ihren Gefühlen. Aber schlussendlich muss die Löwin schweren Herzens absagen.
Beim nächsten Pitch des Abends spielen Emotionen nur eine untergeordnete Rolle. Nach der Vorstellung des Unterarm-Handgelenktrainingsgeräts "Reflexit" geht es irgendwann nur noch um die Frage: Welcher Löwe ist der richtige Investor an der Seite der beiden Gründer Fovad Karimi und Adrian Göldner aus Bonn? Regale-Profi Ralf Dümmel tischt groß auf und bringt sich schnell in eine aussichtsreiche Ausgangslage. Konkurrent Nils Glagau hält aber mit verbaler Wucht dagegen: "Ich bin Mister Sport!", tönt der Orthomol-Chef und hofft damit, die Gründer auf seine Seite zu ziehen. Die aber haben sich bereits für die Dienste des Ur-Löwen in dem silbernen Glitzeranzug entschieden. Und so ballt Ralf Dümmel wieder einmal lautstark die Fäuste.
Aerobic-Vibes und Muckipower
Nach dem erfolglosen Auftritt der beiden Lunchbox-Experten und entschiedenen Müll-Gegner Raphael Vogler und Martin Säckl aus Pfronten ("Patron") markieren die beiden "KRAFTFUTTER"-Gründer Steve Windolf und Konrad Geiger das nächste Pitch-Ausrufezeichen. Gemeinsam mit Mucki-Maskottchen Roger wollen die Berliner alle anwesenden Löwen von ihren kunterbunt und einzigartig in Szene gesetzten Fertiggerichten überzeugen. Judith Williams und Tillman Schulz sind schnell begeistert von den Leckereien, den bunten Vokuhila-Perücken und den abgefahrenen Aerobic-Vibes. Es gibt aber auch ein großes Problem.
Bei "KRAFTFUTTER" handelt es sich um ein Tiefkühl-Produkt. Format-Kenner wissen, dass die Tiefkühlkette bei allen Löwen ganz unten auf der Da-haben-wir-Lust-drauf-Liste steht. Tillman und Judith wissen sich aber schnell zu helfen. "Wir hätten richtig Lust auf euch, aber ihr müsstet eure Marke komplett umkrempeln", erklärt die Beauty-Queen. Statt um gekühlte Fertiggerichte soll es in Zukunft um Powerriegel und Co. gehen. Den Gründern stockt zwar kurzzeitig der Atem. Aber dann erkennen die Berliner die Chance, die hinter dem geplanten Wandel steht und schlagen zu. Was für ein Twist!
"Wer klein denkt, der bleibt auch klein"
Einen solchen Aufreger-Moment würden die beiden letzten Gründer des Abends sicherlich auch gerne als Erinnerung einrahmen. Aber für die beiden App-Kenner Nicola Bürck und Philippe Orner kommt es leider anders. Mit ihrer selbst entwickelten "Safe-Place"-App "Eve" ernten die beiden Stuttgarter zwar viel Applaus. Aber leider stören sich die Löwen am geplanten Entwicklungsprozess des großen Ganzen. Die Gründer wollen in kleinen Schritten irgendwann Großes bewirken. Die Löwen ziehen jedoch große Sprünge vor. Und so kommt es, wie es kommen muss. Nach und nach steigt ein Löwe nach dem anderen aus. Tijen Onaran hat am Ende das letzte Wort und trifft damit (aus Investorensicht) den Nagel auf den Kopf: "Wer klein denkt, der bleibt auch klein", so die Social-Media-Expertin.
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