ClockClock-Sänger Boki ist ein Sonnenschein. Immer freundlich, immer nett und immer zuvorkommend reitet der gebürtige Serbe auf einer nicht enden wollenden Sympathiewelle. Von der "Tauschkonzert"-Kollegschaft gibt es Pop, Rock und ganz viel Gefühl.

"'Sing meinen Song' ist eine ganz große Bühne für mich", erklärt ClickClock-Frontmann Boki in seiner gewohnt bescheidenen Art. Der Sänger mit serbischen Wurzeln war zu Beginn der Staffel die große Unbekannte, das Fragezeichen, das alljährliche Format-Ü-Ei, bei dem keiner so genau wusste, was auf ihn zukommt. Jeder kennt die vielen ClockClock-Hits.

Aber kaum einer hat ein Gesicht vor Augen, wenn es um Radio-Perlen wie "Brooklyn", "Sorry" oder "Redlight" geht. Nun sitzt er da ganz gespannt und demütig auf der Couch mit seinen lockigen schwarzen Haaren, dem Sommervibe-Lächeln im Gesicht und diesem unvergleichlichen Körperduft. "Dieser Mann riecht einfach immer unfassbar gut!", jauchzt Host Johannes Oerding etwas neidisch.

Der alleskönnende Gastgeber ist nicht der Einzige, der in der Nähe von Bojan Kalajdzic alias Boki ins Schwärmen gerät. Auch die anderen Kandidaten haben den bodenständigen 34-Jährigen längst in ihr Herz geschlossen. Aki Bosse darf als erster etwas "Liebe" und "Inspiration" zurückgeben. ClockClocks Durchstarter-Hit "Brooklyn" ("Der Song hat uns als Band den Weg geebnet") verwandelt sich in eine flotte Deutschpop-Nummer. Boki grinst schon nach wenigen Takten zufrieden und glücklich in Richtung Bühne.

Finch stößt an seine emotionalen Grenzen

Das ändert sich auch nicht als Paddy Kelly sich auf den Weg macht. Der erfahrene Business-Hase konfrontiert lebensbejahende Singer-Songwriter-Vibes mit tiefgründigen und nachdenklichen Zeilen - eine Mixtur, die ein Teil des anwesenden "Publikums" zu Tränen rührt ("Fender Freestyle"). Einmal in melancholischer Grundstimmung setzt Partylöwe Finch noch einen drauf. Noch bevor der erste Akkord seines ausgewählten Songs "Sorry" ertönt, stößt der kantige Brandenburger mit dem großen Herz an seine emotionalen Grenzen.

Noch nie zuvor hat er seine Nicht-Beziehung zu seinem leiblichen Vater thematisiert ("Er hat sich nach der Wende einfach verpisst"). Nun ist der Moment aber gekommen. "Leute, ich kann euch nur raten, macht eine Therapie!", grinst Finch mit glasigen Augen in die Kamera. Es folgt balladesker Piano-Rap und einer der vielleicht berührendsten Momente in der "Sing meinen Song"-Geschichte. "Ein Hoch auf die alleinerziehenden Mamas da draußen!", ruft Paddy, während sich Madeline, Mia und auch Johannes die Tränen aus den Augen wischen.

Mieze serviert Mieze-Pop

Es folgt eine innige Gruppenumarmung. Ein Moment der Stille lässt die Welt unter Abendhimmel von Südafrika kurz stillstehen. Dann schnappt sich Mieze das Mikrofon und serviert beschwingten Mieze-Pop ("Over"). Und plötzlich geht es allen wieder gut - besonders dem Star des Abends, der einst als Straßenmusiker auszog, um unter dem glitzernden ClockClock-Banner die Popwelt zu erobern. "Das war die beste Schule für mich", erinnert sich Boki zurück an die Zeit, als er noch in Fußgängerzonen auftrat.

Heute füllt der in Speyer groß gewordene Sänger ("Ich bin ein Pfälzer Bub!") riesige Hallen, genauso wie Johannes Oerding, der ganz viel Melancholie im Gepäck hat ("Fly"). Zum Abschluss darf die zarte Madeline zeigen, dass in ihr auch eine kleine Rockerin steckt ("Someone Else"). So sind alle happy. Die Tränen sind längst getrocknet. Die Gemeinschaft feiert sich und den Star des Abends. ClockClock hat jetzt endlich auch ein Gesicht - und was für eins!

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