Eine ehemalige Moderatorin wirft Sean "Diddy" Combs vor, sie im Jahr 2000 nach einem Konzert in Wien vergewaltigt zu haben. Die Wiener Staatsanwaltschaft soll eine entsprechende Anzeige bestätigt haben.
Während Sean "Diddy" Combs in den USA wegen Sexhandels und organisierter Kriminalität vor Gericht steht, erhebt nun auch eine Österreicherin schwere Vorwürfe gegen den 55-jährigen Rapper. Die Wienerin Kathi Steininger beschuldigt den Musikproduzenten, sie im Jahr 2000 nach einem Konzert in Wien vergewaltigt zu haben, wie der österreichische Sender "Puls 24" berichtet.
Der mutmaßliche Übergriff soll sich nach Combs' Auftritt im März 2000 in der damaligen "Libro Music Hall" ereignet haben. Die damals 19-Jährige arbeitete als Moderatorin für einen Onlinesender und war in beruflicher Funktion bei der Veranstaltung. Nach dem Konzert wollte sie im Club "Olympia P9" ein Interview mit dem Rapper führen, der zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Namen "Puff Daddy" auftrat.
Nach ihren Angaben trennten die Bodyguards sie von ihrem Kameramann und brachten sie unter dem Vorwand, im Club sei es zu laut für ein Interview, in den Tourbus. Dort habe der Rapper ihr Getränke angeboten, die er selbst eingeschenkt habe. Steininger vermutet, dass diese mit K.-o.-Tropfen oder ähnlichem versetzt waren. Anschließend sei es zu dem mutmaßlichen Übergriff gekommen.
Juristische Aufarbeitung schwierig
Steininger habe demnach in den USA Anwälte kontaktiert und auch in Österreich Anzeige erstattet. Die Wiener Staatsanwaltschaft bestätigt gegenüber "Puls 24" eine entsprechende Anzeige. Die Ermittlungen wurden jedoch "eingestellt unter Vorbehalt der späteren Verfolgung".
Eine rechtliche Aufarbeitung des Falls gestalte sich komplex. In den USA sei es nur in Ausnahmefällen möglich, strafrechtlich gegen mutmaßliche Verbrechen vorzugehen, die im Ausland begangen wurden. In Österreich wäre die mutmaßliche Tat eigentlich verjährt, könnte aber wieder relevant werden, falls es in den USA zu einer Verurteilung wegen ähnlicher Taten kommt.
Steininger berichtet von schwerwiegenden psychischen Folgen. Sie entwickelte eine posttraumatische Belastungsstörung und wurde arbeitsunfähig. Mit ihrem Schritt an die Öffentlichkeit möchte sie nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen helfen. Combs' Anwälte haben auf Anfragen von "Puls 24" bisher nicht geantwortet.
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