Der US-Musiker Sly Stone ist tot. Er sei nach einem langen Kampf gegen eine Lungenerkrankung und an den Folgen weiterer gesundheitlicher Probleme im Umfeld seiner Familie gestorben, hieß es in einer Mitteilung seiner Band und auf seinem Instagram-Account. Stone wurde demnach 82 Jahre alt.
Sylvester Stewart – so sein bürgerlicher Name – wurde im März 1943 als zweites von fünf Kindern in Denton (US-Bundesstaat Texas) geboren. Seinen Spitznamen „Sly“ verdankt er einem Freund, der den Vornamen in der Grundschule falsch ausgesprochen hatte.
Mit seiner Band Sly & the Family Stone beeinflusste Stone in den 60er- und 70er-Jahren die Funkmusik in den Vereinigten Staaten. Zu seinen bekanntesten Songs gehören „Everyday People“, „Thank You (Falletinme Be Mice Elf Again)“ und „Family Affair“. Seine Musik enthielt auch Elemente aus Psychedelic Rock, Soul, Gospel und Jazz.
Die Musik, ein Feuerwerk aus wilden Bläsern
Gegründet 1966/67, waren Sly and the Family Stone die erste große und bekannte Gruppe, in der schwarze und weiße Männer und Frauen gemeinsam spielten. Sie verkörperten eine Zeit, in der alles möglich schien, auch künstlerisch. Die Sänger kreischten, skandierten, säuselten und grölten, die Musik wiederum war ein Feuerwerk aus wilden Bläsern, rasanten Gitarren und Lokomotivrhythmen – ein Schmelztiegel aus Jazz, Psychedelic Rock, Doo-Wop, Soul und den frühen Grooves des Funks.
Slys Zeit an der Spitze der Band war kurz (etwa von 1968 bis 1971), aber prägend. Sein charismatisches Auftreten – mit Lederoveralls und überdimensionierte Brillen, seinem breiten Grinsen und einem ellenlangen Afro – begeisterte 1969 auch beim Auftritt der Band auf dem Woodstock-Festival.
Die Gruppe veröffentlichte fünf Top-10-Singles, drei davon auf Platz 1, und drei millionenfach verkaufte Alben: „Stand!“, „There’s a Riot Goin’ On“ und „Greatest Hits“.
Eine Zeit lang wollten auch unzählige andere Künstler so aussehen und klingen wie Sly and the Family Stone. Der Hit der Jackson Five, „I Want You Back“, und „I Can’t Get Next to You“ von den Temptations“gehörten zu den vielen Songs der späten 1960er-Jahre, die Sly Stones Gesangs- und Instrumentalarrangements imitierten.
Auch Miles Davis’ bahnbrechende Mischung aus Jazz, Rock und Funk, „Bitches Brew“, wurde teilweise von Sly inspiriert, während sein Jazzkollege Herbie Hancock sogar einen Song nach ihm benannte.
„Er hatte eine besondere Art zu reden, die je nach Belieben von verspielt zu ernst wechselte. Er hatte einen Look, Gürtel, Hüte und Schmuck“, schrieb Hip-Hop-Produzent Questlove im Vorwort zu Stones Memoiren „Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)“, benannt nach einem seiner größten Hits und 2023 bei Questloves Label erschienen. „Er war ein Sonderfall, um Längen cooler als alles um ihn herum.“
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