Sarah Connor ist eine der bekanntesten deutschen Sängerinnen. Trotzdem gelingt es ihr, unerkannt abzutauchen, erzählt sie in einem Interview - und das sei nicht einmal sonderlich schwierig. Privat sei sie gar nicht Sarah Connor. Sie müsse ab und an einfach aussteigen, damit ihr Beruf sie nicht zu sehr einnehme.
"Ich stelle Traditionen und lang gelernte Konzepte infrage. [...] Ich will wilde Nächte und meine Leichtigkeit zurück, ich will etwas fühlen in einer Welt, die immer stumpfer wird. Ich will jeden Tag etwas Neues lernen und ich kämpfe für das, woran ich glaube." Unter anderem mit diesen Worten wurde Sarah Connor in einer Pressemitteilung zu ihrem neuen Album "Freigeistin" zitiert. Im Interview mit der "Welt am Sonntag" spricht sie jetzt unter anderem über Skandale und darüber, dass sie in der echten Welt gar nicht Sarah Connor ist.
Sie "gehe halt etwas anders an starre Konzepte und fand, Freigeistin ist eine gute Überschrift für meine Songs", wie sie der Zeitung sagt. In ihrem Job und bei all der Aufmerksamkeit schaffe man es nur, man selbst zu bleiben, "indem man sich dem Ganzen immer wieder mal entzieht". Sie sei stets "Bewertungen und Beobachtungen anderer ausgesetzt" und damit sie der Beruf nicht einnehme, müsse sie bisweilen einfach aussteigen. Und das mache sie mittlerweile häufiger. "Einfach mal das Handy ausmachen und gucken, was im echten Leben um mich herum gerade so los ist", das sei dann die Devise.
Korsette für "Menschen-Frauen"
Wenn niemand zusehe, sei sie "nicht Sarah Connor". Sie schnappe sich ihren Rucksack und sei "relativ unsichtbar" unterwegs. Dies sei nicht einmal sonderlich schwierig, da sie gerne Zeit in der Natur und dort auch unter Wasser verbringe. "Da sind außer mir nicht viele andere Menschen unterwegs", erzählt sie. Die Natur inspiriere sie. So habe sie etwa darüber nachgedacht, "was eine Menschen-Frau in ihrem Leben alles für Korsette übergestülpt bekommt, die sie sich nicht ausgesucht hat".
Die vierfache Mutter muss aber nicht nur von der Öffentlichkeit ab und an Abstand gewinnen, sondern auch von ihrem Partner und ihren Kindern - denn sie existiere auch als Frau. Und jede Frau benötige Zeit für sich selbst, "ohne Social Media, ohne Kinder, ohne Freunde, ohne Beziehungen. Wir Frauen haben feine Antennen für die Bedürfnisse anderer, sind immer im Service-Modus, immer in Bereitschaft. Deshalb müssen wir uns auch mal ganz allein spüren, um unsere Batterien wieder aufladen zu können."
"Anonym, feige, vernichtend"
"Ich habe Gerüchte und verletzende Schlagzeilen nie kommentiert, sondern ignoriert und weitergemacht. Social Media hat eine andere Dimension der Abwertungen angenommen. Anonym, feige, vernichtend", schrieb Connor im April auf Instagram in der Ankündigung ihrer neuen Single "Ficka". Es gebe viele Menschen, "die sich negativ äußern und nicht darüber nachdenken, was das auslöst, selbst aber keinerlei Konsequenzen dafür tragen müssen", sagt sie im Interview.
Auf die Frage, warum das Lied als "Skandal-Song" beworben werde, erklärt Connor: "Keine Ahnung, ich habe die Werbung nicht gesehen, wahrscheinlich Marketing meiner Plattenfirma. Ich bin Mutter von vier Kindern. Bei mir ist alles immer gleich ein Skandal. Ist mir egal."
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