Die Hamburger Kunsthalle und die Stiftung Hamburger Kunstsammlungen haben für 2,4 Millionen Euro René Magrittes Gemälde „Le Palais de Rideaux“ (Der Palast der Vorhänge) gekauft. Das 81 mal 116 Zentimeter große Ölgemälde auf Leinwand aus dem Jahr 1928 stamme aus einer belgischen Privatsammlung und sei mit Unterstützung der Heinz H. O. Schröder Stiftung sowie privaten Mäzenen und Mäzeninnen erstanden worden, teilte die Kunsthalle mit.

Das Bild sei zunächst in der Kunsthalle bis zum 12. Oktober in der Ausstellung „Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik“ zu sehen. Der belgische Maler Magritte (1898-1967) gilt unter anderem zusammen mit Hans Arp, Max Ernst oder Paul Klee als eine führende Persönlichkeit des Surrealismus.

„100 Jahre nach der Veröffentlichung des Surrealistischen Manifestes feiert die Hamburger Kunsthalle mit diesem Ankauf die wichtigste Kunstströmung des 20. Jahrhunderts durch den Erwerb eines Meisterwerkes“, erklärte Kunsthallen-Direktor Alexander Klar. Das Gemälde sei ein außergewöhnliches Gegenstück zu dem sich bereits in der Kunsthallensammlung befindenden Magritte-Werk „L'espoir rapide“ (Die schnelle Hoffnung) von 1927.

Zweitteuerster Ankauf der Stiftungsgeschichte

Die Geschäftsführerin der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, Elisabeth Lorenz-Meyer, erklärte: „Wir freuen uns sehr, dass nun diese zwei künstlerisch bedeutenden Werke dauerhaft gezeigt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.“ Nach dem Erwerb von Max Beckmanns „Selbstbildnis Florenz“ im Jahr 2020 sei dies der teuerste Ankauf in der fast 70-jährigen Stiftungsgeschichte.

„Le Palais de Rideaux“ zeigt vier sich überschneidende graue, schattenartige Formen vor einem gelb-braunen Hintergrund. In drei dieser hohlen, körperförmigen Formen, wo man einen menschlichen Kopf und Torso erwarten könnte, erscheinen ausgeschnittene Bilder: Ein mysteriöses goldenes Muster, ein Wald und ein wolkengefüllter Himmel; in der vierten Körperform ist eine Draperie – ein dunkler geraffter Stoffbehang – sichtbar. „Insbesondere die ausgeschnittenen Bilder und Draperieformen sind charakteristische Motive Magrittes. Die Arbeit stammt aus einer Zeit, in der sich der Künstler mit dunkleren, psychologisch aufgeladenen und archetypischen Themen auseinandersetzte im Vergleich zu seinem späteren Werk, das in der Populärkultur großen Anklang fand“, so die Kunsthalle.

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