Jimi Blue Ochsenknecht wird wegen einer angeblich nicht bezahlten Hotelrechnung verhaftet. Während sich sein Anwalt optimistisch zeigt, dass sich alles schnell aufklärt, spricht der geprellte Hotelier im Interview von schwerem Betrug.

Kurz nach der Landung aus Dubai klickten am Hamburger Flughafen die Handschellen. Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck bestätigte RTL gegenüber, dass die Festnahme aufgrund eines europäischen Haftbefehls erfolgt sei. Ochsenknecht soll seinen Geburtstag im Jahr 2021 in einem Hotel in Österreich gefeiert haben. Danach soll er eine Rechnung über rund 14.000 Euro nicht beglichen haben.

Der 33-Jährige meldete sich kurz darauf in seinen Instagram-Storys, wo er eine Texttafel mit den Worten "Macht euch keine Sorgen, gibt ein großes Missverständnis. Das sind wir grad am Klären" postete. Sein Management beteuerte fast zeitgleich, dass der ausstehende Betrag inzwischen bezahlt worden sei.

Nun meldet sich auch Ochsenknechts Anwalt Dr. Sebastian Skradde zu Wort und erklärte am heutigen Donnerstag gegenüber RTL: "Jimi ist gestern wegen einer teilweise offenen Hotelrechnung in Österreich aus dem Jahr 2022, über die mit dem Hotel wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Kooperation Uneinigkeit bestand, in Auslieferhaft geraten. Alles wurde dann sofort bezahlt, um die Sache zu erledigen, damit Jimi zu seiner Tochter und anstehende Dreharbeiten wahrnehmen kann. Jimi wird selbstverständlich mit den Behörden in Österreich zusammenarbeiten und sich einem Verfahren stellen. Wir werden alles tun, um der Aufklärung und Beendigung eines Verfahrens beizutragen."

Ochsenknechts Ex-Freundin, Reality-TV-Star Yeliz Koc, soll die Tilgung seiner Schulden samt Zinsen übernommen haben, wie die "Bild"-Zeitung zuerst berichtete. Ein entsprechender Zahlungsbeleg über insgesamt 25.000 Euro liegt RTL vor.

Ochsenknecht wird Haftrichter vorgeführt

Noch im Laufe des heutigen Donnerstags soll Ochsenknecht einem Haftrichter vorgeführt werden. Bei dem Termin werde dann entschieden, ob der 33-Jährige in Festhaltehaft bleibe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Hamburg: "Das muss auch heute passieren, weil man ihn auf Grundlage des internationalen Haftbefehls nicht länger als 24 Stunden festhalten kann."

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Innsbruck wies darauf hin, dass noch keine Anklage gegen Ochsenknecht vorliege: "Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen." Es bestehe weiterhin der Verdacht des Betrugs gegen Ochsenknecht. Ob er nach Österreich ausgeliefert werden soll, muss die deutsche Justiz entscheiden.

Grund für den Haftbefehl sei "Flucht- und Tatbegehungsgefahr", so die Sprecherin. Denn Ochsenknecht habe der Staatsanwaltschaft eine italienische Adresse angegeben, an der er weder gemeldet noch auffindbar gewesen sei. Er selbst hatte vor kurzem erklärt, für seinen "Seelenfrieden" nach Mailand gezogen zu sein. Von der Suche der Staatsanwaltschaft will er nichts gewusst haben und seine Adresse sei bekannt, erklärte er im vergangenen Dezember der "Bild"-Zeitung.

Hotelmanager wünscht sich ein Urteil

Willi Steindl, der Manager des Hotels "Sonne" in Tirol, in dem Ochsenknecht die Zeche geprellt haben soll, bestätigte RTL gegenüber inzwischen den Eingang der ausstehenden Summe. Doch die Angelegenheit sei für ihn damit nicht erledigt. Die Überweisung des Geldes sei seiner Meinung nach im besten Fall nur strafmildernd. "Es geht hier um schweren Betrug - und da muss sich Jimi Blue verantworten." Steindl sei wichtig, dass das Verfahren nun endlich weitergehen könne und "im Endeffekt ein Urteil dabei rauskommt", wie er im Interview mit RTL deutlich macht. Ochsenknecht habe "wirklich großen, großen Mist gebaut" und solle begreifen, "dass man einen österreichischen Familienbetrieb und auch die österreichische Staatsanwaltschaft nicht verarschen kann."

Zuvor war ein zivilrechtliches Verfahren gegen Ochsenknecht wegen der nicht bezahlten Hotelrechnung durchgeführt worden, wie das Landgericht Innsbruck Ende 2024 bestätigt hatte. Nachdem er weder zum Prozess erschienen war und sich auch nicht zu der Sache geäußert hatte, wurde zugunsten des Hotels entschieden, wie es hieß.

"Erhebliche Haftstrafen darauf ausgesetzt"

Dass es nun endlich zur Zahlung des Geldes gekommen sei, sei Steindls Meinung nach wohl damit begründet, dass Ochsenknecht "auf jeden Fall Schiss hat, weil wir ihn auf schweren Betrug verklagt haben und die Staatsanwaltschaft ermittelt". Der Hotelier ist sich sicher, dass der Schauspieler den Aufenthalt in seinem Hotel damals genossen haben, "obwohl er wusste, dass er nicht bezahlen kann": "Und da sind natürlich erhebliche Haftstrafen drauf ausgesetzt."

Das Geld, das Jimi Blue Ochsenknecht ihm vier Jahre lang geschuldet haben soll, hatte Steindl "betriebsintern" eigentlich längst abgeschrieben. Um so positiver sei nun die Überraschung, dass es überwiesen ist: "Da kann man heute eine Flasche Wein mehr bestellen."

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