Bei einem israelischen Angriff auf die katholische Kirche in Gaza-Stadt sollen am Donnerstag mehrere Personen schwer verletzt worden sein. Das Gebäude erlitt erhebliche Schäden, teilte das Lateinische Patriarchat in Jerusalem mit. Anfängliche Berichte über zwei Tote bestätigten sich nicht. Auch der Pfarrer der Gemeinde, der argentinische Ordensmann Gabriel Romanelli, wurde demnach verletzt.

Die Hilfsorganisation Caritas Jerusalem bestätigte, dass das Gelände der Pfarrei, auf dem laut Pfarrer rund 500 Flüchtlinge leben, von einer Granate getroffen wurde. Fünf Personen seien bei dem Einschlag schwer verletzt worden.

Die Lage in dem Gebiet um die Pfarrei nahe der Altstadt von Gaza-Stadt hat sich laut Caritas zuletzt durch anhaltende Bombardierungen und Militäroperationen verschärft. Bereits am Mittwoch habe das Gebiet unter anhaltenden Angriffen israelischer Panzer gestanden.

Vorwurf der Völkerrechtsverletzung

Die Caritas forderte den Schutz von Gotteshäusern und humanitärer Einrichtungen. „Angriffe auf Zivilisten, die Zuflucht suchen, oder deren Gefährdung stellen eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts und einen direkten Angriff auf die Menschenwürde dar.“

Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni verurteilte den Angriff auf die Kirche sowie die anhaltenden israelischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung des Gazastreifens. „Keine militärische Aktion kann eine solche Haltung rechtfertigen“, schrieb sie auf der Plattform X.

Von 1017 im Herbst 2023 ist die Zahl der Christen im Gazastreifen laut Romanelli auf um 670 Gläubige gesunken. Zu Beginn des Kriegs, der am 7. Oktober 2023 durch einen Angriff der Hamas auf Südisrael ausgelöst wurde, hätten unter den starken israelischen Bombardierungen jene rund 300 Christen den Gazastreifen Richtung Ägypten verlassen, die über ein Visum oder einen Zweitpass verfügten.

Bislang forderte der Krieg auch in der christlichen Minderheit insgesamt 54 Todesopfer. 20 Christen wurden durch die israelische Armee getötet. 34 weitere Christen starben an verschiedenen Ursachen, darunter auch eine kriegsbedingte medizinische Unterversorgung.

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