Mehrere Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen haben sich alarmiert über Verschleppungen von Mädchen und Frauen in Syrien geäußert. Seit März seien in verschiedenen Landesteilen 38 Opfer, die der islamischen Minderheit der Alawiten angehören, entführt worden, teilten die Experten am Mittwoch in Genf mit. In einigen Fällen habe man die Familien mit Einschüchterungen von Nachforschungen abgehalten.

Die Sachverständigen, unter ihnen die Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Reem Alsalem, und die Sonderberichterstatterin für Religionsfreiheit, Nazila Ghanea, äußerten den Verdacht einer „gezielten Kampagne gegen alawitische Frauen und Mädchen“ aus religiösen Gründen. Besonders besorgniserregend seien Berichte von Zwangsverheiratungen Minderjähriger.

Die Behörden der syrischen Übergangsregierung stellten den Berichten zufolge in den meisten Fällen keine angemessenen Ermittlungen an und lehnten teils sogar eine Anzeigenaufnahme ab, wie es hieß. Die Vorgänge spiegelten „ein breiteres Muster von Gewalt gegen unterschiedliche Gruppen von Frauen und Mädchen in Syrien“. Verschärft werde dies durch eine mangelhafte Sicherheitslage, soziale Spaltungen und marode Rechtsstaatlichkeit.

Die UN-Experten stünden mit der Übergangsregierung zu diesen Fragen in Kontakt. Nach dem Sturz Baschar al-Assads, ebenfalls Alawit, im Dezember 2024 übernahm der islamistische Milizenführer Ahmed al-Scharaa als Interimspräsident die politische Leitung in dem Land, das seit 13 Jahren im Bürgerkrieg lebte.

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