Ein erbitterter Grenzstreit zwischen Thailand und Kambodscha eskaliert weiter. In der Grenzregion gab es beiden Ländern zufolge am Morgen heftige Schusswechsel. Während die thailändische Armee betonte, kambodschanische Soldaten hätten das Feuer auf eine Militärbasis in der nordöstlichen Provinz Surin eröffnet, warf Kambodscha dem Nachbarland vor, zuerst geschossen zu haben.

Nach Angaben aus Bangkok wurde ein thailändischer Zivilist durch einen kambodschanischen Artillerieangriff getötet. Ein fünf Jahre altes Kind sei zudem schwer verletzt worden, auch zwei weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten, erklärte das Büro des thailändischen Ministerpräsidenten.

Thailändische F-16-Kampfjets hätten zwei militärische Ziele in Kambodscha angegriffen, sagte ein thailändischer Armeesprecher. Die thailändische Botschaft in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh forderte am Donnerstag ihre Staatsbürger auf, das Land „so schnell wie möglich“ zu verlassen.

Kambodschas Ministerpräsident Hun Manet schrieb auf Facebook: „Kambodscha hat sich stets für eine friedliche Lösung von Problemen eingesetzt, doch in diesem Fall haben wir keine andere Wahl, als mit bewaffneten Streitkräften auf bewaffnete Aggressionen zu reagieren.“

Blutiger Streit im Smaragd-Dreieck

Es ist die jüngste Eskalation in einem seit Jahren andauernden Streit um die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie der Nachbarstaat Laos aneinander grenzen. In dem Gebiet stehen mehrere alte Tempel.

Zuletzt war der Disput eskaliert, nachdem es bereits Ende Mai zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Länder gekommen war. Dabei war ein kambodschanischer Soldat getötet worden. Ende Juni hatte Thailand die Grenzübergänge in sechs Provinzen geschlossen.

Erst am Mittwoch waren mehrere thailändische Soldaten durch die Explosion von Landminen in der umstrittenen Region verletzt worden. Einer verlor der Armee zufolge ein Bein. Thailand wirft dem Nachbarland vor, die Minen erst kürzlich verlegt zu haben.

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