Angesichts einer wachsenden Zahl an Einser-Abis in Deutschland warnen Union und Lehrerverband vor einer Entwertung der Hochschulreife. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß sagte der „Rheinischen Post“ (Freitag): „Das Abitur wird immer stärker entwertet, wenn immer mehr Schüler Jahr für Jahr bessere Zensuren bekommen.“ Das schade den wirklich Fleißigen und helfe nicht denjenigen, die Wissenslücken hätten. „Die Noteninflation an Deutschlands Schulen muss gestoppt werden.“

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Stefan Düll, betonte: „Es gibt eine Flut an Einser-Abis.“ Zwar sei das Abitur „nichts, was einem hinterhergeworfen wird“. Dennoch dürfe an der Qualität nicht weiter herumgedoktert werden, so Düll.

Der Forschungs- und Bildungsexperte der SPD-Fraktion, Oliver Kaczmarek, erklärte hingegen, bei der Bewertung von Schülerleistungen sei es wichtig, „nicht nach persönlichem Empfinden zu urteilen“. Wer ein Abitur erwerbe, arbeite hart für die Prüfungen und verdiene dafür Respekt. Dass heute mehr Schüler ein gutes Abi machten, „ist Zeichen zunehmender, aber im internationalen Vergleich immer noch nicht ausreichender Durchlässigkeit unseres Bildungssystems“, sagte Kaczmarek.

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