Altbundespräsident Joachim Gauck hat die Kriegsführung Israels im Gaza-Streifen als völlig unverhältnismäßig kritisiert „Es ist für mich ein unverantwortliches Handeln. Und es ist für mich deshalb unverantwortlich, weil es nicht verhältnismäßig ist“, sagte er in der Sendung „Markus Lanz“ im ZDF. „Weil zu viel Leid über zu viele Unschuldige gebracht wird, um Schuldige zu bestrafen.“

Gauck betonte, er verspüre seit jeher eine innere Nähe, Hingezogenheit und Bewunderung für Israel – „die wird nie aus meinem Herzen weichen“. Deshalb sei er „so völlig entsetzt“ darüber, was die israelische Regierung, Regierungschef Benjamin Netanjahu und seine „wirklich schrecklichen Parteiverbündeten“ täten.

Israel habe alles Recht gehabt, sich gegen den barbarischen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 zu verteidigen, sagte Gauck. „Ich stehe nach wie vor dazu, dass Deutschland das letzte Land sein sollte, was die Solidarität mit Israel verlässt, das letzte. Aber das heißt nicht, dass wir zu allem zu schweigen hätten.“ Mit dieser Kritik stehe Deutschland an der Seite „hochanständiger Menschen“ auf der ganzen Welt und auch in Israel selbst.

Gauck sprach von einer „Herzenssolidarität“, die ihn mit Israel verbinde. Er müsse seine Kritik an der israelischen Politik aus sich „herauspressen“, sagte er mit stockender Stimme. „Das sage ich quasi unter Tränen.“

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