Nach dem Beginn einer von Israel verkündeten „taktischen Pause“ des Militäreinsatzes in Teilen des Gazastreifens fahren laut einem ägyptischen TV-Bericht erste Lkw mit Hilfsgütern in das Palästinensergebiet. Ägyptische Lastwagen seien dabei, am Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu fahren, meldete der Sender Al-Kahera News am Sonntagmorgen im Onlinedienst X zu Videobildern, die Hilfskonvois im Grenzgebiet zeigen.

Die israelische Armee hatte zuvor eine „taktische Pause“ ihres Einsatzes im Gazastreifen zu humanitären Zwecken verkündet. Diese soll demnach täglich zwischen 10.00 Uhr morgens und 20.00 Uhr in Gebieten gelten, in denen die Armee zuletzt nicht aktiv gekämpft hat, darunter die Orte Al-Mawasi und Deir el-Balah sowie Teile der Stadt Gaza. Laut Armee wurden humanitäre Korridore für die sichere Durchfahrt von Konvois mit Hilfsgütern eingerichtet.

Am Samstagabend hatte die Armee bereits die Wiederaufnahme des Abwurfs von Hilfslieferungen aus der Luft über dem Gazastreifen bekannt gegeben. Wegen der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen war Israel in den vergangenen Tagen unter wachsenden Druck geraten. Mehr als hundert Hilfsorganisationen hatten vor einem „massenhaften Verhungern“ in dem Palästinensergebiet gewarnt.

Israel kündigte zudem an, humanitäre Korridore für Konvois der Vereinten Nationen einzurichten. Die Erklärung vom späten Samstag folgte auf die zunehmenden Berichte über Hungertote in Gaza, nachdem Experten monatelang vor einer Hungersnot gewarnt hatten. Die internationale Kritik, auch von engen Verbündeten, hat zugenommen, nachdem in den vergangenen Wochen mehrere Hundert Palästinenser auf der Suche nach Hilfsgütern getötet wurden.

Das israelische Nachrichtenportal „ynet“ schrieb kurz darauf unter Berufung auf palästinensische Berichte, der erste Abwurf von Hilfsgütern sei bereits erfolgt. Als Erstes würden sieben Paletten mit Mehl, Zucker und Konserven abgeworfen, die von internationalen Organisationen bereitgestellt worden seien. In der Erklärung des Militärs wurde nicht angegeben, wann und wo die humanitären Korridore für UN-Konvois geöffnet werden.

Das israelische Militär teilte zudem mit, eine Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser im Gazastreifen sei wieder an das israelische Stromnetz angeschlossen worden. In der Erklärung heißt es weiter, das Militär betone, dass die Kampfhandlungen gegen die Hamas im Gazastreifen nicht beendet seien. Es herrsche dort keine Hungersnot.

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