Bei russischen Angriffen auf Kiew sind in der Nacht zum Donnerstag nach ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Unter den Toten sei ein sechsjähriger Junge, erklärte der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, Tymur Tkatschenko. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt, wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte. 26 der Verletzten wurden demnach in Krankenhäuser eingeliefert. Die Nachrichtenagenturen Associated Press spricht sogar von 56 Verletzen.
Nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko wurden die Stadtteile Swjatoschynskyj und Solomjanskyj am schlimmsten von den Drohnen- und Raketenangriffen getroffen. In weiteren Stadtteilen wurden die Fenster einer Kinderstation in einem Krankenhaus durch eine Druckwelle herausgesprengt sowie eine Schule und ein Kindergarten beschädigt, wie Klitschko weiter erklärte. Zudem sei eine weitere Lehreinrichtung getroffen worden, teilte der Katastrophenschutz mit.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha forderte eine Erhöhung des Drucks auf Moskau, um die Angriffe zu beenden. Der russische Präsident Wladimir Putin habe kein Interesse daran, „das Töten zu beenden“, erklärte Sybiha im Onlinedienst X. „Es ist Zeit für maximalen Druck auf Moskau.“ US-Präsident Donald Trump „war bisher sehr großzügig und geduldig mit Putin dabei, eine Lösung zu finden“, schrieb Sybiha weiter.
Die russischen Angriffe auf die Ukraine dauern trotz des zunehmenden Drucks aus Washington unvermindert an. US-Präsident Trump hatte Russland am Dienstag nach seinen Worten „noch zehn Tage“ Zeit gegeben, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Zuvor hatte er Mitte Juli eine 50-Tage-Frist ausgegeben. Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine brachten bisher keine Fortschritte.
Russische Armee nimmt strategisch wichtigen Punkt ein
Russland vermeldete derweil die Eroberung der wichtigen Stadt Tschassiw Jar im ostukrainischen Donezk verkündet. Die für die ukrainische Verteidigung in der Region zentrale Stadt sei „befreit“ worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Russland bemühte sich seit Monaten die Kontrolle über Tschassiw Jar zu erlangen. Donezk ist eine von vier ukrainischen Regionen, die Moskau im September 2022 annektierte.
Bei den bisher gescheiterten Bemühungen um eine Lösung des Konflikts hatte Moskau gefordert, dass die Ukraine Donezk und die drei weiteren teilweise besetzten Regionen vollständig an Russland abtritt. Die Ukraine hatte dies als vollkommen inakzeptabel abgelehnt.
US-Präsident Donald Trump hatte Russland am Montag nach seinen Worten „zehn bis zwölf Tage“ Zeit gegeben, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Zuvor hatte er Mitte Juli eine 50-Tage-Frist ausgegeben.
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