Meta-Chef Mark Zuckerberg hat eine Vision: Superintelligenz soll für jeden verfügbar sein. Unterdessen schafft Microsoft dank des KI-Booms den Sprung in den Vier-Billionen-Dollar-Club an der Börse.
Die Welt werde in wenigen Jahren "ziemlich anders aussehen" - davon ist Mark Zuckerberg überzeugt. "Ich freue mich darauf, eine persönliche Superintelligenz für alle Menschen der Welt zu schaffen", erklärte der Gründer und Konzernchef des Meta-Konzern gestern Abend nach Vorlage aktueller Quartalszahlen.
Zuckerberg: Superintelligenz in greifbarer Nähe
Als Superintelligenz bezeichnet Meta eine Künstliche Intelligenz (KI), die menschliche Intelligenz in jeder Hinsicht übersteigt. Diese KI-Variante kann komplexe Aufgaben ohne menschliche Eingriffe erledigen.
Man habe erste Anzeichen von Systemen mit Künstlicher Intelligenz gesehen, die sich selbst verbessern können, sagte Zuckerberg. Damit rücke Superintelligenz in greifbare Nähe - auch wenn ihre Entwicklung noch Zeit brauchen werde.
Der Facebook-Mutterkonzern plant nun, noch mehr Geld für Investitionen in KI-Rechenzentren auszugeben. Mindestens 66 Milliarden Dollar sollen hier fließen - zwei Milliarden Dollar mehr als bislang geplant. Die angepeilte Obergrenze bleibt unverändert bei 72 Milliarden Dollar.
Facebook-Mutterkonzern auf Wachstumskurs
Rückenwind für Meta kommt dabei vom boomenden Werbegeschäft, das dem Unternehmen zu überraschend starken Quartalszahlen verhalf. Im zweiten Quartal steigerte der US-Konzern seinen Umsatz um 22 Prozent auf 47,52 Milliarden Dollar und den Reingewinn um 36 Prozent auf 18,34 Milliarden Dollar.
Für das laufende Quartal stellte Finanzchefin Susan Li Erlöse zwischen 47,5 und 50,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Der Marktkonsens hatte sich hier lediglich auf gut 46 Milliarden Dollar belaufen.
Aktien von Meta und Microsoft auf Rekordkurs
Auch die Zahlen zum vergangenen Quartal übertrafen die Analystenprognosen. Die Meta-Aktie legte daraufhin im Frankfurter Handel um über zwölf Prozent zu. Damit dürfte der Titel zur Börseneröffnung an der Nasdaq heute Nachmittag auf einen neuen Rekord und eine Marktkapitalisierung von zwei Billionen Dollar zusteuern.
Auch die Microsoft-Aktie ist enorm gefragt, das Papier schnellt um rund neun Prozent in die Höhe. Sollte das Papier auch im regulären US-Handel so stark anziehen, wäre es so teuer wie nie. Zudem würde Microsoft in den elitären Vier-Billionen-Dollar-Club aufgenommen: Bislang ist hier nur der US-Chipriese Nvidia mit einer Marktkapitalisierung von über vier Billionen Dollar Mitglied.
Die Marktkapitalisierung Microsoft dürfte um gut 300 Milliarden Dollar wachsen, betont Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Das entspricht ungefähr der gesamten Marktkapitalisierung des größten Softwarekonzerns Europas, SAP."
Microsoft mit starken Zahlen
Wie Meta legte auch Microsoft gestern Abend Quartalszahlen vor. Und wie Meta profitiert auch Microsoft enorm vom Trendthema Künstliche Intelligenz. Zwar waren die Markterwartungen im Vorfeld der Quartalszahlen hoch - doch Microsoft hat geliefert.
Die Erlöse der Sparte Microsoft Cloud stiegen um überdurchschnittliche 25 Prozent auf 46,7 Milliarden Dollar. Gleichzeitig wuchs der Konzernumsatz um 18 Prozent auf 76,4 Milliarden Dollar, und der Reingewinn legte um 22 Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar zu. "An den Quartalszahlen kann man eindrucksvoll die tiefe Durchdringung der Wirtschaft mit KI herauslesen, samt der Dynamik, die daraus entsteht", ist Analyst Stanzl überzeugt.
Microsoft nennt erstmals Umsatz von Cloud-Plattform
Nach jahrelanger Geheimniskrämerei machte Microsoft bei Präsentation der Quartalszahlen auch den Umsatz seiner Cloud-Plattform Azure öffentlich. Danach brachte sie im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 2024/2025 Erlöse von mehr als 75 Milliarden Dollar - ein Plus von 34 Prozent.
Damit bestätigt sich die Annahme, dass Microsoft die Nummer zwei im Cloud-Geschäft nach Amazon ist. Bisher nannte der Konzern nur die Zuwachsraten, nicht aber die absolute Umsatzzahl.
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