US-Präsident Trump liegt mit der US-Notenbank Fed im Clinch. Nach dem überraschenden Rücktritt eines Vorstandsmitglieds hat er nun vorübergehend seinen Wirtschaftsberater für den Posten nominiert. Ein Schritt in Richtung Zinssenkungen?

US-Präsident Donald Trump hat seinen Wirtschaftsberater Stephen Miran übergangsweise für den freigewordenen Sitz im Direktorium der Notenbank Fed nominiert. Miran solle das Amt bis zum 31. Januar 2026 ausüben, teilte Trump mit.

Man werde weiter nach einem dauerhaften Nachfolger suchen. Miran gilt als Befürworter von Trumps aggressiver Zollpolitik.

Vorgängerin von Biden ernannt

Der Sitz wurde durch den überraschenden Rücktritt von Adriana Kugler frei, der heute wirksam wird. Als Fed-Vorständin saß Kugler auch im Zentralbankrat - jenem Gremium, das über den wichtigen Leitzins in den USA entscheidet. Sie war von Trumps Vorgänger Joe Biden ernannt worden, für ihr Ausscheiden nannte sie keine Gründe.

Durch die Neubesetzung könnte die von Trump angestrebte Senkung des Leitzinses wahrscheinlicher werden. Trump ist der Zins auf hohem Niveau ein Dorn im Auge, er plädiert weiter für eine Senkung und begründet dies unter anderem mit Wachstumschancen der heimischen Wirtschaft.

Die Personalie ist auch vor dem Hintergrund der Frage von Bedeutung, wer nach dem Ende der Amtszeit von Fed-Chef Jerome Powell im Mai 2026 auf den Chefposten befördert wird.

Trump und die "zwei Kevins"

Einer früheren Meldung der Agentur Bloomberg zufolge kristallisiert sich hier Fed-Direktoriumsmitglied Christopher Waller heraus. Trump hat nach eigenen Angaben mit der Befragung von Kandidaten begonnen. Er sagte jüngst vor Reportern, die Liste für künftige Posten beschränke sich wohl auf drei Personen.

Dabei sprach er von "zwei Kevins" - gemeint waren der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, und der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh. Den dritten Kandidaten nannte er nicht.

Verbale Attacken

Trump hat Powell immer wieder verbal attackiert. Er hat zudem öffentlich über Powells Entlassung gesprochen, die gemäß US-Gesetz jedoch nicht wegen eines Streits über die Zinspolitik gerechtfertigt wäre. Den vorgezogenen Abgang von Kugler hatte Trumps als "angenehme Überraschung" bezeichnet.

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