Zehntausende Menschen haben in Tel Aviv gegen die von der israelischen Führung geplante Ausweitung des Gaza-Krieges demonstriert. Teilnehmer hielten dabei Plakate mit Fotos der Geiseln in die Höhe, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichteten. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte das Forum der Angehörigen jener Geiseln, die die islamistische Hamas in den Gazastreifen verschleppt hat. Die Geiselfamilien fürchten um das Leben ihrer Liebsten, sollte das Militär die Pläne umsetzen.

„Mein Jossi wurde wegen der Intensität der Kämpfe getötet“, rief Nira Scharabi, die Witwe der ums Leben gekommenen Geisel Jossi Scharabi einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ zufolge in die Menge. Ihn habe eine israelische Rakete am Ort seiner Gefangenschaft getötet. „Die Entscheidung des Sicherheitskabinetts, einen Militäreinsatz zur Einnahme des (ganzen) Gazastreifens zu starten, bringt das Leben der Geiseln wissentlich in Gefahr.“

Das israelische Sicherheitskabinett unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Freitag beschlossen, dass das Militär die Stadt Gaza einnehmen soll – womöglich mit dem Ziel, die Kontrolle über das gesamte Küstengebiet zu übernehmen. Das Militär geht davon aus, dass die Geiseln in Gebieten festgehalten werden, die die Armee derzeit nicht kontrolliert, das heißt möglicherweise auch in der Stadt Gaza.

Nach israelischer Einschätzung befinden sich derzeit noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen etwa 20 am Leben sein sollen. Auslöser des Gaza-Krieges war der Überfall der Hamas und weiterer palästinensischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Seither sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 61.000 Menschen getötet worden.

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