Am Freitag treffen sich Donald Trump und Wladimir Putin zu Friedensgesprächen in Alaska. Kurz vor dem Treffen droht Trump dem Kremlchef mit „sehr schwerwiegenden Konsequenzen“, sollte sich dieser nicht auf eine Beendigung des Ukraine-Kriegs einlassen. Der Kreml startet unterdessen eine Charme-Offensive.
Alle Entwicklungen zum Ukraine-Gipfel in unserem Liveticker:
05:15 Uhr – Merz: Putin muss Gespräch mit Trump ernst nehmen
Vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska ruft Bundeskanzler Friedrich Merz den russischen Präsidenten zu Ernsthaftigkeit in dem Gespräch auf. „Wir erwarten von Präsident Putin, dass er das Gesprächsangebot von Präsident Trump ernst nimmt und nach dem Treffen in Alaska ohne Bedingungen in Verhandlungen mit der Ukraine eintritt“, sagte Merz laut Mitteilung. Dreieinhalb Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine habe Russland heute die Gelegenheit, einem Waffenstillstand zuzustimmen und die Feindseligkeiten einzustellen.
Trump könne in Anchorage einen bedeutenden Schritt hin zu einem Frieden schaffen, sagte Merz. Der CDU-Politiker pochte auf die europäische Forderung, dass die Ukraine bei einem Folgetreffen mit am Tisch sitzen muss. „Dort muss ein Waffenstillstand vereinbart werden.“
04:12 Uhr – „Ein eingefrorener Konflikt ist ein Nicht-Frieden“, warnt Strack-Zimmermann
FDP-Politikerin Strack-Zimmermann warnt, der russische Angriffskrieg in der Ukraine dürfe keinesfalls „eingefroren“ werden. „Das ist ein fataler historischer und geopolitischer Fehler. Ein eingefrorener Konflikt ist ein Nicht-Frieden.“ Es entstünden de facto russische Gebiete, auch wenn sie völkerrechtlich nicht anerkannt werden würden. Für „jeden Schurken in dieser Welt“ wäre das das Signal: „Er muss nur lange genug Krieg führen, um das zu bekommen, was er will.“
00:15 Uhr – Ukraine ordnet Evakuierung weiterer
Ortschaften an
In Osten der Ukraine wurde unterdessen aufgrund des Vormarschs russischer Truppen die Evakuierung der Stadt Druschiwka und weiterer frontnaher Ortschaften angeordnet. Die „Zwangsevakuierung“ Druschiwkas habe begonnen, für vier weitere Siedlungen sei sie angeordnet worden, erklärte der Chef der Militärverwaltung in der Region Donezk, Wadym Filaschkin, am Donnerstag. In Druschiwka befänden sich derzeit noch 1879 Kinder.
Am Mittwoch hatten ukrainische Behörden bereits die Evakuierung der Ortschaft Biloserske angeordnet. Am Donnerstag rückte die russische Armee unterdessen weiter in der Region Donezk vor. Bis Mittwoch war ihr nach einer AFP-Auswertung von Daten des US-Instituts für Kriegsstudien (Institute for the Study of War) binnen 24 Stunden der größte Geländegewinn seit mehr als einem Jahr gelungen.
Freitag, 15. August
17:41 Uhr – Trump sieht Treffen nur als Vorbereitung
Trump bezeichnet das Treffen mit Putin als Vorbereitung für einen künftigen, wichtigeren Dreiergipfel mit Selenskyj bezeichnet. „Dieses Treffen bereitet das zweite Treffen vor“, sagt der US-Präsident dem Radiosender Fox News Radio. „Das zweite Treffen wird sehr, sehr wichtig, denn bei diesem Treffen werden sie einen Deal machen.“
„Und ich will nicht den Begriff ‚etwas aufteilen‘ benutzen“, fügt Trump hinzu. „Aber wissen Sie, zu einem gewissen Grad ist das kein schlechter Begriff. Es wird bei Grenzen und Territorien ein Geben und Nehmen geben.“
14:36 Uhr – EU-Kommission peilt 19. Sanktionspaket für September an
Die EU-Kommission hofft darauf, im September über das nächste Paket mit Strafmaßnahmen gegen Russland abstimmen zu lassen. „Hoffentlich können wir es nächsten Monat verabschieden“, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Details zum möglichen Inhalt des Pakets nannte sie nicht.
Die Außenbeauftragte der EU, Kaja Kallas, hatte jüngst nach einer Videokonferenz der EU-Außenminister angekündigt, dass es ein 19. Paket geben werde. Die EU will es mit den Strafmaßnahmen Russland schwieriger machen, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen.
Sanktionen werden in der EU einstimmig von den Mitgliedstaaten beschlossen. In der Vergangenheit war es dabei durchaus zu internen Debatten gekommen, etwa weil Ungarn und die Slowakei Strafen gegen Moskau blockiert hatten. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, ist also noch offen.
14:24 Uhr – Putin lobt Trump
Einen Tag vor seinem Treffen mit Donald Trump hat Wladimir Putin die Bemühungen der Vereinigten Staaten zur Beendigung des Ukraine-Krieges positiv bewertet. „Die US-Regierung (...) unternimmt meiner Ansicht nach ganz energische und aufrichtige Anstrengungen, um die Kämpfe zu beenden, aus der Krise herauszukommen und zu Vereinbarungen zu gelangen, die alle beteiligten Parteien zufriedenstellen“, sagte Putin nach Angaben des Kreml.
14:03 Uhr – Neuer Gefangenenaustausch zwischen Russland und Ukraine
Russland und die Ukraine haben jeweils 84 Kriegsgefangene ausgetauscht. Den Austausch hätten die Vereinigten Arabischen Emirate vermittelt, teilte das Verteidigungsministerium mit. Alle freigelassenen Russen befänden sich derzeit in Belarus, wo sie psychologisch und medizinisch betreut würden. Kiew bestätigte den Vorgang.
12:16 Uhr – Ukraine bekommt Waffen im Wert von 1,5 Milliarden Dollar – ein Drittel der Summe aus Deutschland
Die Ukraine erhält nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj von europäischen Verbündeten 1,5 Milliarden Dollar für den Kauf von US-Waffen. Das Geld stamme von den Niederlanden, Deutschland sowie von Dänemark, Norwegen und Schweden, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Der Mechanismus „stärkt unsere Verteidigung wirklich“, so der Ukrainer.
Die Bundesregierung hatte angekündigt, sich mit bis 500 Millionen Dollar (knapp 430 Millionen Euro) an dem Unterstützungspaket für die Ukraine zu beteiligen, für das ein neuer Nato-Mechanismus („Prioritized Ukraine Requirements List“) eingerichtet wurde. Das Bündnis koordiniert dabei die Umsetzung der Lieferung von Waffen, die in den USA beschafft werden.
Das deutsche Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt verwiesen auf eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, dass die Vereinigten Staaten die Ukraine in Form mehrerer Unterstützungspakete mit militärischem Gerät und Munition beliefern werden. Die Finanzierung soll durch die europäischen Partner und Kanada erfolgen.
11:53 Uhr – Kreml gibt Zeitpunkt für Trump-Putin-Gipfel bekannt
Der Kreml hat den Zeitpunkt für den Beginn für die am Freitag erwarteten Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin bekannt gegeben. „Alles beginnt morgen etwa gegen 11.30 Uhr lokaler Zeit (21.30 Uhr MESZ)“, teilte der außenpolitische Berater Putins, Juri Uschakow, gemäß russischen Nachrichtenagenturen mit. Hauptthema werde der russische Krieg in der Ukraine sein.
Nach den Gesprächen ist Uschakow zufolge eine gemeinsame Pressekonferenz von Putin und Trump geplant. Zur russischen Delegation werden neben Uschakow Außenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Andrej Beloussow, Finanzminister Anton Siluanow und der für die US-Verhandlungen zuständige Kirill Dmitrijew gehören.
10:05 Uhr – Rutte dankt Deutschland für Beteiligung an Waffenpaket
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat Deutschland für die Ko-Finanzierung eines US-Waffenpakets für die Ukraine gedankt. Die Ankündigung vom Mittwoch unterstreiche „einmal mehr“ Berlins Bereitschaft, „dem ukrainischen Volk bei der Verteidigung seiner Freiheit und Souveränität zu helfen“, erklärte Rutte im Onlinedienst X.
Das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass die Bundesrepublik zusammen mit anderen Nato-Verbündeten bereit sei, eines der ersten Pakete mit Waffen und Munition aus den USA für die Ukraine im Gesamtwert von bis zu 500 Millionen Dollar zu finanzieren. Die Nato werde die Umsetzung der Lieferungen koordinieren, teilten die beiden deutschen Ministerien nun mit. Rutte lobte Deutschland als „größten europäische Geber von Militärhilfe für die Ukraine“.
US-Präsident Donald Trump hatte im Juli bekannt gegeben, neue Waffen an Kiew liefern zu wollen – allerdings sollten europäische Länder wie Deutschland die Rüstungsgüter bezahlen.
08:29 Uhr – Masala: „Es gibt Hinweise, dass Trump Putin die Ausbeutung von Rohstoffen in Alaska anbieten könnte“
Politikwissenschaftler Carlo Masala erwartet beim Gipfeltreffen in Alaska eine „Charmeoffensive“ von Wladimir Putin. Der Kremlchef werde Donald Trump darauf hinweisen, „wie gut die Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Russland sein könnten“, sagte Masala im Interview mit WELT TV. „Es gibt ja jetzt auch Hinweise, dass Trump ihm sozusagen die Ausbeutung von Rohstoffen in Alaska anbieten könnte.“ Auch eine Lockerung von Sanktionen gegen die russische Luftfahrtindustrie könne dazugehören. Über dieses mögliche Angebot berichtet die britische Zeitung „Telegraph“. Demnach geht es um den möglichen Zugang für Russland zu Seltenen Erden in Alaska.
Es bestehe das Risiko, dass Trump beim Treffen mit Putin all das vergesse, was die Europäer fordern. „Das ist in der Tat die große Gefahr.“
Den Vorschlag, das besetzte ukrainische Gebiet wie das Westjordanland-Modell zu behandeln (worüber die britische „Times“ berichtet), hält Masala für unwahrscheinlich. „Diese ganzen Überlegungen, die sind einfach Makulatur, auch deshalb, weil Putin ja sehr klargemacht hat, was er will.“ Der Kremlchef wolle keinen Gebietstausch, sondern die komplette Kontrolle über mehrere ukrainische Gebiete.
Als gangbaren Weg hält Masala eine amerikanische Sicherheitsgarantie für die Ukraine. „Es wird keine amerikanische Präsenz auf dem ukrainischen Boden geben, aber es wird einen klaren Hinweis an Russland geben, dass es, wenn sozusagen Russland daran denken sollte, irgendwelche europäische Präsenz in der Ukraine zu attackieren, dann mit den Amerikanern zu rechnen hat.“
07:45 Uhr – Starmer empfängt heute Selenskyj in London
Der britische Premierminister Keir Starmer trifft heute den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London. Selenskyj werde gegen 09.30 Uhr (Ortszeit, 10.30 Uhr MESZ) in der Downing Street eintreffen, teilte Starmers Büro mit.
07:06 Uhr – USA erwägen laut Bericht „Westjordanland“-Modell für Ukraine – Weißes Haus dementiert
Die britische Zeitung „The Times“ berichtet über einen brisanten Vorschlag für die Verhandlungen zwischen den USA und Russland: Demnach soll der Sondergesandte Steve Witkoff bei seinem Russland-Besuch über ein Modell zur Beilegung des Ukraine-Kriegs gesprochen haben, bei dem Russland die militärische und wirtschaftliche Kontrolle über die besetzten Teile der Ukraine übernehmen und dabei eine eigene Verwaltungsbehörde einsetzen würde – ähnlich wie Israel 1967 die Kontrolle über das Westjordanland übernahm. Eine Grenzverschiebung würde hier offiziell nicht anerkannt werden, hieß es. Die Zeitung beruft sich auf eine Quelle mit Einblick in den Nationalen Sicherheitsrat der USA.
„Es wäre genau wie bei der Besetzung des Westjordanlands durch Israel“, wird die Quelle zitiert. „Es wird immer noch die Ukraine sein, denn … die Ukraine wird niemals ihre Souveränität aufgeben. Aber in Wirklichkeit wird es besetztes Gebiet sein, und das Modell dafür ist Palästina.“ Das Westjordanland ist seit 1967 von Israel besetzt. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat für sich.
Eine Sprecherin des Weißen Hauses dementierte den Bericht allerdings. „Das sind völlige Fake News“, teilte Anna Kelly der Zeitung mit. „Nichts in dieser Art wurde jemals mit irgendjemandem diskutiert.“
01:31 Uhr – Trump stellt Sicherheitsgarantien für Ukraine in Aussicht
US-Präsident Donald Trump stellt europäischen Politikern laut einem Bericht von „Politico“ Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine in Aussicht. Zudem habe Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Verbündeten zugesichert, bei seinem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in dieser Woche nicht über eine Aufteilung des ukrainischen Staatsgebiets zu verhandeln. Dies meldet wie der US-Fernsehsender NBC.
Mittwoch, 13. August:
22:36 Uhr – US-Regierung setzt einige Sanktionen für Trump-Putin-Treffen aus
Die US-Regierung setzt einige Russland-Sanktionen teilweise aus, damit das Treffen zwischen Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska am Freitag stattfinden kann. Die Pause gilt bis zum 20. August, wie das US-Finanzministerium mitteilte.
Die US-Regierung hatte in den vergangenen Jahren Behörden und Unternehmen aus Russland mit Sanktionen belegt. Ein zentraler Grund war der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Das könnte den Betroffenen die Reise nach Alaska erschweren. Das Finanzministerium stellte zugleich klar, dass kein blockiertes Eigentum freigegeben werde – und die Aussetzung ausdrücklich nur für Aktivitäten rund um das Treffen in Alaska gelte. Namen wurden in der Mitteilung des Finanzministeriums nicht genannt.
20:44 Uhr – Trump droht Putin mit „sehr schwerwiegenden Konsequenzen“
US-Präsident Donald Trump hat Kremlchef Wladimir Putin mit „sehr schwerwiegenden Konsequenzen“ gedroht, sollte sich dieser nicht auf eine Beendigung des Ukraine-Kriegs einlassen. Darauf müsse sich Putin einstellen, falls er bei seinem Treffen mit Trump am Freitag in Alaska keinem Ende des Krieges zustimme, antwortete Trump auf eine entsprechende Frage. Auf eine Rückfrage, ob er mit den Konsequenzen Zölle meine, ging der Präsident nicht ein.
Trump stellte zudem erneut ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kremlchef Putin in Aussicht. Daran wolle er selbst ebenfalls teilnehmen, sofern Selenskyj und Putin dies wünschten, sagte der US-Präsident. Allerdings wolle er zunächst abwarten, wie sein für Freitag geplantes Zusammentreffen mit Putin in Alaska verlaufe - denn ebenso könnte es auch nicht zu einem weiteren Treffen kommen.
18:34 Uhr – Deutschland hilft bei Finanzierung von Unterstützungspaket
Deutschland finanziert eines der aus US-Waffen und US-Munition bestehenden Unterstützungspakete für die Ukraine mit. Dies teilten das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt gemeinsam nach einer Videoschalte mehrerer europäischer Vertreter der „Koalition der Willigen“ mit. Die Bundesrepublik sei neben anderen Nato-Alliierten bereit, eines der ersten Pakete im Gesamtwert von bis zu 500 Millionen US-Dollar zu finanzieren, hieß es.
Die Nato werde die Umsetzung der Lieferungen koordinieren, teilten die beiden deutschen Ministerien nun mit. Die Finanzierung soll dann durch die europäischen Partner und Kanada erfolgen. Die Unterstützungspakete sollen demnach militärische Güter umfassen, die entweder nicht von der europäischen Industrie produziert oder in dem beabsichtigten Umfang von den USA schneller geliefert werden können als von den anderen Nato-Partnern. Dazu gehörten auch Fähigkeiten zur Luftverteidigung.
17:18 Uhr – Macron will Dreiertreffen mit Putin, Trump und Selenskyj in „neutralem Land“ in Europa
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich für ein Dreiertreffen zwischen US-Präsident Donald Trump, Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Europa ausgesprochen. Trump wolle sich für eine solche Zusammenkunft einsetzen, sagte Macron in seiner Sommerresidenz in Bormes-les-Mimosas nach einer Videoschalte der Europäer mit dem US-Präsidenten. „Wir wünschen uns, dass das in Europa abgehalten wird, in einem neutralen Land, das von allen Seiten akzeptiert wird.“
17:09 Uhr – Von der Leyen lobt „sehr gutes Telefonat“ mit Trump
Nach einem virtuellen Treffen der europäischen Verbündeten der Ukraine mit US-Präsident Donald Trump hat EU-Kommissionspräsidentin von einem „sehr guten Telefonat“ gesprochen. „Heute haben Europa, die USA und die Nato die gemeinsame Basis für die Ukraine gestärkt“, schrieb von der Leyen im Onlinedienst Bluesky. „Niemand wünscht sich Frieden mehr als wir, einen gerechten und dauerhaften Frieden“, betonte sie.
16:48 Uhr – Selenskyj erhofft sich sofortigen Waffenstillstand
Vom bevorstehenden Alaska-Gipfel erhofft sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen sofortigen Waffenstillstand sowie robuste Sicherheitsgarantien für sein Land. Das sagte er laut Übersetzung des Kanzleramts in Berlin nach Beratungen mit europäischen Staats- und Regierungschefs sowie US-Präsident Donald Trump. Bei allen Verhandlungen, bei denen es um die Zukunft seines Landes gehe, müsse die Ukraine mit am Tisch sitzen, betonte Selenskyj. Zudem dürfe Russland kein Veto-Recht bei einem Nato-Beitritt der Ukraine eingeräumt werden.
16:26 Uhr – Merz: „Es gibt Hoffnung auf Bewegung, es gibt Hoffnung auf einen Frieden in der Ukraine“
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht das anstehende Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska hat als Austausch, bei dem „wichtige Entscheidungen getroffen werden“ könnten. Das sagte Merz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Kanzleramt. Zuvor hatten die beiden sich per Video mit US-Präsident Donald Trump zusammengeschaltet. Man habe ein konstruktives Gespräch geführt.
Als Europäer tue man alles in der eigenen Kraft liegende, um die „Weichen“ in die richtige Richtung zu stellen. Man wolle, dass Donald Trump „am Freitag in Anchorage Erfolg hat“, so Merz. Man habe Trump mit auf den Weg gegeben: „In Alaska müssen grundlegende europäische und ukrainische Sicherheitsinteressen gewahrt bleiben.“ Trump könne sich in diesem Fall auf die „volle Unterstützung“ Europas verlassen.
Trump werde nach dem Gespräch am Freitag zunächst Selenskyj informieren, danach die europäischen Regierungschefs. „Es gibt Hoffnung auf Bewegung, es gibt Hoffnung auf einen Frieden in der Ukraine“, schloss Merz.
Er stellte zudem mehrere Anforderungen an das Resultat des Gipfeltreffens:
- Die Ukraine müsse mit am Tisch sitzen, wenn weiter verhandelt werde – bislang lehnt Russland dies ab.
- Die Ukraine sei bereit, über Gebietsfragen zu verhandeln. Dabei müsse allerdings die sogenannte Kontaktlinie der Ausgangspunkt sei. Russland hatte gefordert, die ukrainische Armee müsse sich aus Gebieten im Donbass zurückziehen, die sie bislang weiter hält.
- Merz führte weiter aus, es brauche für Kiew „robuste Sicherheitsgarantien“, auch müssten die ukrainischen Streitkräfte dazu imstande bleiben dürfen, ihr Land zu verteidigen.
- Verhandlungen müssten zudem Teil einer gemeinsamen transatlantischen Strategie sein.
- Es müsse Konsequenzen geben, falls das Treffen nicht erfolgreich verlaufe: „Gibt es in Alaska keine Bewegung auf russischer Seite, dann müssen die Vereinigten Staaten und Europa den Druck erhöhen“, führte Merz aus. Trump kenne diese Position und teile sie „sehr weitgehend“.
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