Air Canada befördert normalerweise 130.000 Passagiere am Tag. Doch mitten in der Sommersaison kann kein einziger mit der Airline abheben. Grund ist ein Streik der Flugbegleiter. In vielen Ländern sitzen Reisende nun fest.

Wegen eines Streiks ihrer mehr als 10.000 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter hat Air Canada den gesamten Betrieb einstellen müssen. Zuvor war in einem Tarifstreit zwischen Kanadas größter Fluggesellschaft und der Gewerkschaft eine Verhandlungsfrist ohne Deal verstrichen.

Der Streik habe am frühen Morgen (Ortszeit) begonnen, bestätigte ein Sprecher der kanadischen Gewerkschaft der öffentlichen Bediensteten (Cupe). Die Arbeitsniederung soll demnach zunächst 72 Stunden dauern. Es ist der erste Streik der Flugbegleiter seit 1985.

Reisende sollen nicht zum Flughafen kommen

Wegen der Betriebseinstellung strandeten mitten in der Sommerreisesaison Reisende auf der ganzen Welt. Air Canada und ihre Billigfluglinie Air Canada Rouge befördern normalerweise etwa 130.000 Kunden pro Tag. Air Canada gehört - wie die Lufthansa - zum Verbund Star Alliance.

Die Airline hatte bereits in den vergangenen zwei Tagen in Vorbereitung schrittweise ihre Flüge reduziert und rief betroffene Reisende ohne Alternative auf, nicht zum Flughafen zu kommen. Die zur Fluggesellschaft gehörenden Air Canada Jazz, PAL Airlines and Air Canada Express sind demnach nicht von dem Streik betroffen.

Mit Protesten beteiligten sich viel Angestellte an dem Streik.

Gewerkschaft lehnte Schlichtung ab

Der Streit zwischen der Fluggesellschaft und der Gewerkschaft war am Freitag eskaliert. Cupe lehnte eine Bitte der Airline ab, in ein von der Regierung geleitetes Schlichtungsverfahren einzutreten. Durch das Verfahren hätte es kein Recht auf Streik mehr gegeben und es hätte ein externer Mediator über die Bedingungen eines neuen Vertrags entschieden.

Arbeitsministerin Patty Hajdu traf sich noch am Abend mit Vertretern von Airline und Gewerkschaft und drängte diese, noch entschlossener auf eine Einigung hinzuarbeiten. "Es ist inakzeptabel, dass so wenig Fortschritte erzielt wurden. Die Kanadier zählen darauf, dass beide Parteien ihr Bestes geben", erklärte Hajdu in einer auf Social Media veröffentlichten Stellungnahme.

Air Canada bot zuletzt eine Erhöhung der Vergütung um insgesamt 38 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren an. Die Gewerkschaft lehnte dies jedoch ab. Sie argumentierte, dass die vorgeschlagene Anhebung um acht Prozent im ersten Jahr wegen der Inflation bei Weitem nicht ausreiche.

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