Wegen der EU-Zölle auf E-Autos liefern chinesische Autobauer deutlich mehr Plug-in-Hybride nach Europa, so das Handelsblatt. Hersteller wie BYD oder Lynk & Co erzielten ein Absatzplus von 364 Prozent.

Chinesische Autohersteller liefern infolge der EU-Zölle auf E-Autos vermehrt Plugin-Hybride nach Europa, berichtet das Handelsblatt unter Verweis auf Daten des Branchendienstleisters Dataforce. Den Daten zufolge exportierten Hersteller wie BYD oder Lynk & Co im ersten Halbjahr des Jahres 33.000 Plugin-Hybride in die EU. Das entspricht einem Plus von 364 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

BYD habe beispielsweise im ersten Halbjahr 2025 rund 20.000 Plug-in-Hybride in der EU zugelassen, das sei mehr als dreimal so viel wie im gesamten Jahr 2024. Bei der Geely-Marke Lynk & Co sehe es ähnlich aus. Rund 4.000 Zulassungen für das Plug-in-SUV "Lynk & Co 01" seinen für die EU in der ersten Jahreshälfte registriert. Im gesamten Vorjahr seien es den Daten zufolge knapp 6.000 gewesen.

Chinas Autobauer ändern Vertriebsstrategie

Die EU-Kommission hatte Zusatzzölle in Höhe von bis zu 45 Prozent auf in China hergestellte E-Autos eingeführt. Brüssel begründet die Aufschläge mit Subventionen für chinesische Autobauer die europäische Unternehmen unfair benachteiligten.

Wie das Handelsblatt schreibt, hätten Chinas Autobauer eine Möglichkeit entdeckt, diese Zölle zu umgehen. Neben dem Aufbau von Produktionskapazitäten in Europa sei vor allem der Export von Hybridfahrzeuge ein Weg. Die teilelektrischen Modelle seien, anders als reine Stromer, vom Brüsseler Zollregime ausgenommen.

"Viele Hersteller aus China haben ihre Vertriebsstrategie geändert und setzen verstärkt auf Modelle, die keinen zusätzlichen Ausgleichszöllen unterliegen", sagte Charles Lester, Analyst beim Londoner E-Mobilitäts-Spezialisten Rho Motion dem Handelsblatt.

Laut der Zeitung würde einzelne EU-Parlamentarier nun fordern, die Regeln zu verschärfen. Der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss fordere, dass Strafzölle auch für Plug-in-Hybride gelten sollten.

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