Der Bundesverband des Solarhandwerks sieht die Jobs in der Branche in Gefahr. Hintergrund ist ein mögliches Ende der staatlichen Förderung für neue private Solaranlagen.
Die Diskussion über ein einen Förderstopp für kleine, private Solaranlagen hat nun auch den Bundesverband des Solarhandwerks auf den Plan gerufen. Der Verbandsvorsitzende Peter Knuth warnte vor Entlassungswellen in der Solarbranche. "Wir haben schon sehr viele Insolvenzen in der Solarbranche oder auch Entlassungen, und diese Entlassungswelle darf einfach nicht weitergehen", sagte Knuth im Münchner Merkur.
Viele Verbraucher seien durch die Diskussion über ein Ende der staatlichen Förderung verunsichert, warteten zunächst die weitere Entwicklung ab und verschöben Projekte um ein Jahr nach hinten. "Genau das darf nicht sein", so Knuth.
Arbeitskräfte für Energiewende werden knapp
Man habe jahrelang dafür gearbeitet, dass die Energiewende voranschreite, und jetzt verliere man wieder Mitarbeiter, die sich in das Thema eingearbeitet hätten, sagte Knuth. "Wenn diese Fachkräfte einmal raus aus der Branche sind, kann man sie nur schwer wiedergewinnen."
Die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften für die Energiewende gestaltet sich schwierig. Um Erneuerbare Energien wie Windkraft und Photovoltaik weiter auszubauen, werden in Deutschland bis zum Jahr 2030 rund 160.000 zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht, wie eine Modellrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung jüngst ergab.
Reiche für Streichung der EEG-Einspeisevergütung
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte erst gestern in der Augsburger Allgemeinen die Förderung für neue kleine Photovoltaikanlagen erneut infrage gestellt und eine Streichung der EEG-Einspeisevergütung ins Spiel gebracht. Sie verwies darauf, dass sich private Solaranlagen schon heute am Markt rechneten.
Reiche argumentiert, dass sich private Photovoltaikanlagen schon heute wirtschaftlich selbst tragen können, seien doch die Preise für Anlagen und Speicher deutlich gesunken. Sie bedürften daher keiner Förderung mehr. Ein Bestandsschutz für bestehende Anlagen solle aber gelten - diese sollten weiterhin die garantierte Förderung für die verbleibende Laufzeit von bis zu 20 Jahren erhalten.
Betreiber von PV- und Windanlagen sollen sich zudem künftig stärker an den Kosten des Netzausbaus beteiligen. Reiche will so das System entlasten und die finanzielle Last fairer verteilen.
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