Das Förderprogramm „Kulturpass für 18-Jährige“ steht vor dem Aus. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, stellt der Bundesrechnungshof in einem Bericht fest, dass der Bund „keine verfassungsrechtliche Finanzierungskompetenz“ für das Projekt habe, da die Kulturhoheit bei den Bundesländern liege. Deshalb werde empfohlen, „die Förderung des Bundes zu beenden und keine weiteren Ausgaben im Bundeshaushalt vorzusehen.“
2023 war der Kulturpass auf Betreiben von Claudia Roth (Grüne), der damaligen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, eingeführt worden. Das Ziel bestand darin, den Kulturbetrieb nach der Coronapandemie zu stärken und jungen Menschen den Zugang zu Kultur zu erleichtern. Jugendliche erhielten zum 18. Geburtstag ein Guthaben von 200 Euro für Bücher, Museums- oder Kinobesuche.
Im zweiten Jahr sank die Förderung bereits auf 100 Euro pro Jugendlichen. Knapp 500.000 junge Menschen machten in den ersten beiden Jahren davon Gebrauch. 100 Millionen Euro flossen insgesamt in das Projekt. Dass knapp ein Drittel der Kosten auf die IT zurückzuführen waren, brachte dem Kulturpass Kritik ein. Von der Opposition wurde das Programm mitunter als teures Wahlkampfgeschenk der Grünen an Erstwähler gewertet.
Für 2025 bekam das Projekt von der Ampelregierung keinen Etatposten mehr. Roths Nachfolger im Amt des Kulturstaatsministers, Wolfram Weimer, verkündete vor einigen Wochen, die Fortführung des Kulturpasses prüfen zu wollen. Die Grünen-Politikerin äußerte sich im NDR enttäuscht: „Es riecht ein bisschen danach, dass man den Kulturpass aushungern oder abschaffen will. Und ich glaube, das wäre wirklich ein ganz großer Fehler.“
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